06.06.2003

Beliebte „Klassik-Konzerte am Abend“ im Hans Klenk-Haus Ludwigsburg, 06.06.2003

Fortsetzung der Klassik-Reihe mit einem Glanzlicht, jeden ersten Freitag im Monat. „Konzertgenuss erster Güte“, meinte Christa Kurtenbach von der Soz. Betreuung. „Erfrischend“, trotz hochsommerlichen Temperaturen und kühlen Getränken, lauschten Heimbewohner und Gäste den hochklassischen Darbietungen der eingeladenen Künstler. Aus dem musikalischen „Familien-Quartett“ Enrico Trummer, Kornwestheim.

Sohn Immanuel, so um die 20, jetzt schon ein genialer „Meister“ mit seiner nahezu 150 Jahre alten Geige, des Erbauers Vuillaume. Von denen es sicher nicht mehr viele gibt. Begleitet von seiner Mutter Michaela (Kantorin an der Evang. Steig-Kirche in Stgt.-Bad Cannstatt) am wohlklingenden Steinway-Flügel. Dank der guten Klangwirkung in der Cafeteria des Hauses, war es trotz Hitze, für die Beiden ein harmonisches Miteinander. Werke von Bach, leicht und beschwingt, von Mozart „Variationen“, heiter und schwungvoll melodisch, Masenet, Kreisler und Lalo. Rundum ein gelungener Abend. „Er beflügelte die Seele“, gekonnt geboten von „herrlichen Menschen“, so die Stimmen der Gäste.

Mit „Saiten“ und „Tasten“ erfuhr man wieder, über welches „Musikgut“ wir eigentlich verfügen. Immanuel, der Noch-Zivildienstleistende im AWO Haus, ein bescheidener, junger Mann, weiß noch nicht, wem er sich mehr widmen möchte, der klassischen Musik oder den Computer beherrschen. Sein Lebensweg scheint vorgezeichnet, das weiß er.

Begrüsst und verabschiedet wurden die Zuhörer von der Einrichtungsleiterin Gabriele Frischmuth.

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JES – Bericht Nr. 18 – 02.06.2003

FW [AW] am 17. Mai 2007

04.06.2003

– Ferien + „Hitze“ (fast 28 Grad im Schatten) –

Zwei der freiwilligen Schüler-Gruppe sind die „Verlässlichsten“, kommen/fahren trotz Pfingstferien, ins Heim zum Mithelfen. Die anderen 3 waren vielleicht verreist oder im Freibad, es sei ihnen gegönnt. Wir schaffen die 40 Stunden schon noch.

Der „Montags-Club“ hat eingeladen, viele Bewohner wurden von den Wohnbereichen abgeholt. Es gab frische Erdbeer-Bowle, lecker! Ilse Schmidt-Brücken bot wieder ein „volles Programm“. Die Buben halfen wo es nötig war, man hatte Durst! Es lief wie „am Schnürchen“.

Im schattigen Hof des Heimes bat Edith Marx zu einem kleinen Geburtstags-Umtrunk und hat die Schüler dazu gebeten. Es waren nette, unterhaltsame Gespräche. Die Dame schon einiges über 70 Jahre an diesem Tag, eine unermüdliche Angehörige und Ehrenamtliche, Glückwunsch!

So um 16 Uhr hatten die Seniorinnen und Senioren genug. Man brachte sie zurück, denn das Abendessen wurde von den Schwestern schon gerichtet……

PS. Man sieht, die Schüler kommen oft – Sport als Nebeneffekt – mit ihren Fahrrädern zu den „Treffs“. Vorbildlich!

Das peinliche Wort „Alter“

FW [AW] am 17. Mai 2007

03.06.2003

Textübernahme mit freundlicher Genehmigung von „SONNTAG AKTUELL“ Nr. 22 vom 01. Juni 2003 (Die siebte Ausgabe Ihrer Zeitung – Stuttgarter Zeitung -)

DIE ANDERE MEINUNG – Kolumne von Frau Ursula Ott – Bildunterschrift: „Die lebenserfahrenen Alten lassen sich von ein paar unerfahrenen Jungen den Lebensstil aufzwingen. Schwer zu begreifen, meint Ursula Ott.“

Das peinliche Wort „Alter“

Neulich beim Sonntagsspaziergang im Bergischen Land. Wir standen plötzlich vor einem wunderschön umgebauten Schloss, es hätte ein Hotel sein können. Oder ein Sanatorium? Neugierig lasen wir die mit Goldlettern verzierten Informationstafeln am Eingang, aber sie machten uns nicht schlauer. Von einem „Service-Wohnkonzept“ war da die Rede, von „Sicherheit in allen Lebenssituationen“ inklusive eines „Gesundheitsdiensts“. Erst am Schluss stand verschämt die Zielgruppe für diese geheimnisvolle Luxusresidenz: die „Generation 50+“. Es war schlicht und ergreifend ein Altersheim mit Pflegeabteilung.

Aber das Wort Alter wurde peinlich vermieden, es muss den Werbetexter alle Anstrengung gekostet haben, sich um den Klartext herumzumogeln. Auch „Senioren“ ist ein Wort, das aus der Produktsprache verbannt wurde. Bequeme, höhenverstellbare Betten, die früher unter der Kategorie „Seniorenbett“ liefen, wurden in „Komfortbetten“ umgetauft. Und ganze Kosmetikserien, die früher als „Pflegeprodukte“ liefen, werden neuerdings in „Wellnessprodukte“ umbenannt. Bloß nicht das Wort Pflege, das erinnert an Älterwerden, Schwäche und bankrotte Pflegeversicherung.
Es ist schon grotesk. Gerade jetzt, wo die Alten in der Mehrheit sind, wollen sie nicht mehr so genannt werden. 1950 lebten in Deutschland etwa doppelt so viele Menschen unter 20 wie über 59 Jahren. Im Jahr 2030 wird sich das Verhältnis exakt umgekehrt haben: doppelt so viele Ältere wie Junge. „Wir sind die Mehrheit“, winkt mir jeden Morgen aus dem Schaufenster des SPD-Ortsvereins in meiner Straße ein Plakat mit einem fröhlichen Opa zu. Stimmt – aber warum versteckt ihr euch dann?

Die Alten – sorry, ich bleibe bei dem Wort – hätten doch allen Grund zum Selbstbewusstsein. Sie haben so viel Wachstum erwirtschaftet wie keine Generation vor ihnen und, wie es aussieht, so schnell keine nach ihnen. Jeder zweite westdeutsche Rentner wohnt in einer eigenen Immobilie. Sie sind so gesund und fit wie keine Altengeneration vor ihnen. Sie entscheiden längst die Politik: Keine Partei braucht sich wahnsinnig anstrengen, um die Belange der Jugendlichen zu bedienen. Von denen gibt’s erstens wenig, und zweitens gehen sie nur selten zur Wahl. Kein Wunder, dass sich keine Partei traut, den Rentnern ernsthafte Opfer abzuverlangen.

Und vor allem sind sie längst eine Wirtschaftsmacht, ein „Silver Market“, der von der Wirtschaft seit geraumer Zeit erkannt und minutiös durchleuchtet wird: Fast die Hälfte der gesamten Kaufkraft der Erwachsenen in Deutschland liegt in der Hand der Alten: jeden Monat rund zehn Milliarden Euro. Das wissen die Unternehmen – aber sie werben nur ganz verschämt für ihre „Master Konsumenten“. So druckt der Otto-Versand zwar einen speziellen Katalog mit größerer Schrift und Mode für die ältere Kundin, nennt ihn aber vorsichtshalber „Fair Lady“. Und der 48-jährige Chef der Werbeagentur Jung von Matt, Holger Jung, gibt zu, dass er nie eine Jeans kaufen würde, die speziell für seine Altersgruppe geschneidert wurde. „Ich kenne keinen, der seinen unausweichlichen Verfall auch noch auf die Stulle geschmiert bekommen will.“ Schön blöd. Was ist die Alternative? Die mühsam zusammengeschuftete Kaufkraft in Anti-Aging Produkte investieren? Viele Euro ausgeben für Lifting, Hormoncremes und alberne HipHop-Jeans? Diese lebenserfahrene, wirtschaftlich potente Mehrheit lässt sich den Lebensstil aufzwingen von den paar unerfahrenen Jungen? Schwer zu begreifen.
Schon hat die Werbeszene eine neue Vokabel kreiert, um das peinliche A-Wort zu umgehen: die „No-Agers“. Damit löst sich eine ganze Generation endgültig in Luft auf. Bloß: Indem man das Alter begrifflich abgeschafft hat, wird man ja keineswegs unsterblich. Je älter wir werden, desto mehr Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer wird es geben. Man kann natürlich das Pflegepersonal in Komfortpersonal umtaufen. Bloß komfortabler wird das Altern dadurch nicht. Also doch lieber beim Namen nennen – es bleibt uns ja doch nicht erspart.

Meinung „Senioren-Hilfe“: Deutlich,…..und auch noch wahr! Eine riesige „Altersgruppe“, bei welchen es vielen gut geht, von der andere sicherlich trefflich davon leben, nur Betroffene oft selbst nicht mehr……man hat sie einfach vergessen…..und keiner kümmert sich darum.

31.05.2003

„Senioren-Hilfe“ besucht Gärtnerei-Familien-Unternehmen auf dem Ludwigsburger Wochenmarkt:

„Gärtner aus Liebe“ – und „mit Herz und Seele“ dabei – meinte eine der Töchter des Familienbetriebes Gärtnerei Beyer aus Besigheim-Ottmarsheim im Frühsommer 2003.

An einem ganz gewöhnlichen Samstag trifft man sich in der Frühe, vor 7 Uhr, auf dem Ludwigsburger Wochenmarkt. Dreimal in der Woche müssen die Beyers schon früh aus „den Federn“. Ob Sommer oder Winter, Regen oder Sonne, alles muss für die Kundschaft gerichtet werden. In der vierten Generation kommen die Beyers mit Töchtern und oft dem Sohn auf den Markt. Mit „gartenfrischem Qualitätsgemüse aus Gärtnerhand“, so lautet ihr Slogan. Mit Blumen, Pflanzen, Gewürzen uvm., was halt zur Saison passt und wächst. Einer der großen Marktstände: eine Sonderanfertigung, zusammenklappbar, mit viel Fläche zum Darbieten der Ware. Es muss sich alles rentieren, nicht nur der Umsatz, sondern es muss auch noch ein wenig zum Leben übrig bleiben. Mögen sie noch lange auf den Wochenmarkt kommen. Die nette Familie Beyer…….

Auf dem historischen Marktplatz ist auch noch der alteingesessene Familienbetrieb Gärtnerei und Blumen – Schneider. Walter Schneider mit Ehefrau und Familie, sowie treuen Mitarbeitern. Der Senior-Chef fährt einige Male in der Woche nach Stuttgart auf den Markt. Immer frische „Schnittblumen, Topfpflanzen und Floristik“ gehören zum Sortiment. Seit Jahrzehnten arbeiten sie alle, heute in der „gerade werdenden“ 5. Generation. Junior Thomas ist fest mit im Geschehen und viel Engagement dabei. In Kürze wollen die Schneiders auch außerhalb Ludwigsburgs noch an etwas „Neuem“ mitmachen. Viel Erfolg dabei! Und – nicht zu vergessen – der „Alte Weinkeller“, ein kleiner, zum Jahreswechsel 2002-03, eröffnete, uralte, hergerichtete Gewölbe-Keller im Haus Heilbronner Straße 18. Ein mit etwa 40 Sitzplätzen liebevoll ausgestattetes Weinlokal, mit urschwäbischem Vesper, warmem Essen und einem guten Viertele dazu. Nicht immer, aber oft, für kleine Gesellschaften und Feiern geöffnet.

Alles rechtschaffene und angesehene Geschäftsleute in der Barockstadt und „drum herum“. Sie haben ihren treuen Kundenstamm. Und das sei ihnen noch auf lange Zeit gegönnt. Nicht mehr wegzudenken in der Landschaft auf dem Ludwigsburger Wochenmarkt, mit allen den vielen Händlern. Ein Markenzeichen der Stadt.

Ingeborg die Stricktante

FW [AW] am 17. Mai 2007

30.05.2003

„Ingeborg die Stricktante“ – im Pflegeheim – 30. Mai 2003

Frau Ingeborg strickt „was das Zeugs hält“! Sie verwendet sämtliche guten Wolle-Reste, bester Qualität, sogar noch von der Firma „Schachenmayr“-Wolle. Ob’s die noch gibt? Und was wird daraus: Socken in allen Größen und Farben, Strickwesten, Pollunder, Handschuhe, Topflappen, Untersetzer, Schals und vieles mehr. Die Dame ist schon seit vielen Jahren im Pflegeheim. Sie läßt es sich gut gehen und widmet sich ihrem Strick-Hobby. Mit viel Liebe im Detail gearbeitet.Teils trägt sie ihre selbstgemachten Stücke, teils werden diese mit auf dem Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt verkauft. Der Erlös kommt dann allen Heimbewohnern und dem Haus zugute. Ein erwähnenswertes Beispiel, auch für andere etwas zu „*kreieren“!(*schaffen, gestalten). Selbst, wenn man eigene Probleme hat…..prima, Frau Ingeborg.