JES – Bericht Nr. 22 – 07.07.2003
07.07.2003
Fragen von Jugendlichen an Ältere
Die drei, heute anwesenden Schüler, Diana, Benjamin und Patrik, bekamen am vorletzten Treff, einen von der Soz. Betreuung vorbereiteten Fragebogen: Von Jugendlichen an „Ältere“. Jeweils eine knappe dreiviertel Stunde verbrachten wir auf 2 Wohnbereichen in netter, lockerer Gesellschaft. Lauter aufgeschlossene Damen , teils weit über 90 Jahre alt, waren dabei. Natürlich war alles auf „früher“ ausgerichtet. Es gab, je nach Erlebtem, dem damaligen Familienleben, sehr unterschiedliche Darstellungen und Äußerungen der Seniorinnen. Erkennen konnten wir eindeutig, dass um die Jahre 1920, 1930 und später, die Frauen „einfach und überwiegend“ in und mit dem „Haushalt“ beschäftigt waren.
Die letzte Frage von 20: Welchen Rat möchten Sie uns Jungen mit auf den Weg geben?
Antworten: „Die Jugend ausleben, auf die normale Art“…..Frau M., 82 Jahre und „Ellenbogen zeigen“, Frau D., 94 Jahre. Das waren die aussagekräftigsten, spontanen Meinungen.
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Jahresfest, Sommerfest, wetterfest
16.06.2003
SENIOREN-HILFE war zu Gast, auch „JES“ war dabei:
Jahresfest, Sommerfest, wetterfest…..im Pflegezentrum, am Samstag, den 14. Juni 2003
Das Wetter war Thema Nr.1 an diesem Nachmittag. (Auch anderenorts wurden Feste durch Unwetter unterbrochen, hier sind wir noch glimpflich davon gekommen.) Aber der Reihe nach. Mit viel „Liebe im Detail“ haben fleißige Hände aus dem ganzen Haus dieses Fest vorbereitet. Man hatte schließlich etwas zu feiern. Über ein Jahr im neuen Pflegeheim. Wie schnell die Zeit vergeht…… Küche und Keller taten das Ihrige dazu, um den Bewohnern, Angehörigen und Gästen einen fröhlichen Frühsommer-Nachmittag zu bieten.
Viele Ehrenamtliche halfen tüchtig mit. Katharina Gardyan von der Verwaltung wurde zur Waffelbäckerin, zusammen mit dem Sohn der ältesten Heimbewohnerin, einem Freiwilligen, Horst Gosslar, der „weihnachtsmarkterprobte“ Waffelbäcker. Sie brachten das leckere Gebäck unter die Leute. Alle Zivis langten mit zu. Selbst die Damen der Hausleitung haben „Luftballons“ aufgeblasen. Vom frisch gerichteten Salat-Büffet bis zur roten Wurst vom Grill, Kaffee und Gebäck, kühle Getränke, vom Sprudel, Säften, Bier und Wein, alles wurde „festgerecht“ serviert. Tischschmuck, etwas Besonderes: noch grüne Ähren stengel und gebastelte rote Rosen zierten Tische und Wände. Sonnenschirme, weiße Tischtücher rundeten den Rahmen im Innenhof zwischen Alt-und Neubau ab. Die Bewohner konnten es schon eine Stunde zuvor kaum erwarten, was sie alles „erwarten“ sollte. Am drei kamen die Musiker der Senioren-Kapelle des Musikvereins Ludwigsburg Ossweil e.V., alte Bekannte. Was für ein freudiges Wiedersehen, mit Wolfgang Nägele, dem langjährigen Dirigenten. Sie spielten fast alles, die Bewohner dankten den schwitzenden Musikanten mit großem Applaus. Sie leisteten was!
Doch plötzlich kam die nicht vermutete Gewitterfront rasch heran. Man orakelte: Es darf bis halb sechs nicht regnen! Gefehlt, schneller als gedacht, prasselten große Regentropfen herab. Schnell sollten alle Heimbewohner ins Trockene, in die Cafeteria. Man hatte vorher diese unvermutete Situation schon theoretisch geprobt. Es folgte ein heftiger Platzregen, von Blitzen und Donner begleitet. Windböen ließen die Sonnenschirme durch die Luft fliegen. Die Improvisation begann, und wie! Ein wenig naß wurden Manche schon, es tat gut, bei dieser Hitze…… Selbst der „Stelzenmann und Jongleur“, E. Nitsche aus Schwieberdingen, flog bei nahe durch die Luft und musste seine Darbietungen mit den „Seifenblasen“ rasch beenden.
Alles lief besser als gedacht, und tat der Feststimmung keinen Abbruch. In der Cafeteria gings weiter. Die Musikkapelle zog ins Trockene.
Ein Rollstuhltanz mit Elke Mayer und Partnerin rieß die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin, mit gewünschten Zugaben. Daß man mit dem Rollstuhl so was bieten kann, einfach toll! – Auch der Verkaufsstand der Soz. Betreuung, mit den Damen der Hospizwache, wurde innen neu aufgebaut.
Die seit Tagen über der Stadt liegenden Hitze und Schwüle, mit über 35 Grad (im Schatten) wurde an diesem Nachmittag mit dem „Wetter“ zu einem erfrischenden Abend. Man konnte wieder durchatmen (und später sicher auch gut schlafen!) Gekonnt, gelungen, prima, so verabschiedeten sich die Gäste von ihren Heimbewohnern. „Man war an diesem Nachmittag ja unter sich“, da konnte das Wetter einen auch nicht aus der Ruhe bringen. Gut, dass wir das nicht auch noch „steuern“ können! –
Mit einem Umtrunk dankte die Einrichtungsleiterin „ihren“ Mitmachenden für das bestens organisierte Fest im neuen Haus. „Fast alles lief wie geplant“, meinte die Hauswirtschaftsleiterin. „Nur durch solche – beinahe – unerwarteten Ereignisse, lernt man fürs nächste Mal“, registrierte der Chef-Koch. Gott sei Dank, das Wetter brachte das kühlende, dringend notwendige Naß, von „Schafskälte“ keine Spur…… Kurz danach sah alles wieder so aus, als ob nichts gewesen wäre. Wie von „Geisterhand“ war alles beim alten – dem Heimalltag. Dafür sorgten die emsigen Frauen, die immer den „Dreck“ wegschaffen. – ES WAR EINFACH EIN SCHÖNES FEST!
Gleichzeitig JES – Bericht Nr. 19 – „JES“ WAR AUCH ZU GAST im Hans Klenk-Haus, unter den vielen Ehrenamtlichen. Über vier Stunden waren die Jungens dabei. Leider fehlte Diana, „sie hat was versäumt“, meinten die etwas geschafften Schüler. Sie fahren am 16.06.2003 für eine Woche mit den beiden Klassen und vier Lehrern nach JESolo/Italien. Schöne Tage! Und kommt alle gesund zurück!
JES Pressetermin
08.06.2003
Ehrenamtliches Engagement statt Schulbankdrücken: Fünf Schüler der Osterholzschule helfen im Hans‑Klenk‑Haus aus, zwei von ihnen machen jetzt als Praktikanten weiter. Bild: Alfred Drossel Die Schulbank mit dem Altersheim getauscht Fünf Neuntklässler der Osterholzschule arbeiten mit Senioren Diana, Rocco, Benjamin, Ci‑ ckelte Beate Roth, Religions‑ Die Generationen treffen sich han und Patrik geben ein lehrerin an der Osterholzschu‑ zum Brettspiel, unternehmen Beispiel, was ehrenamtliches le. Über viele Jahre besuchte kleinere Ausflüge oder tau- Engagement bedeutet: Die sie regelmäßig das Altenheim schen sich einfach nur aus. Neuntklässler von der Oster‑ mit wechselnden Klassen. End‑ Noch bis zum 18. Juli wird das holzschule widmen sich zwei lich war ihr an einer Intensivie‑ Projekt laufen, ehe die Neunt- Stunden pro Woche den Se‑ rung der Zusammenkunft gele‑ klässler ihre Schulkarriere be- nioren Im Hans‑Klenk‑Haus. gen. endet haben werden. Die Umsetzung ist schließ‑ Immerhin zwei bleiben den „Die alten Menschen freuen lich Friedrich Wiesenauer zu Senioren allerdings erhalten: sich, wenn wir sie besuchen. verdanken. Als Mentor für Bür‑ Diana und Rocco haben den Das stimmt wiederum uns gerengagement konnte er die Vertrag für ein Praktikum im selbst glücklich“, berichtet Dia‑ notwendigen Mittel für ein sol‑ Hans‑Klenk‑Haus in der Ta- na. Und tatsächlich: Schon bei ches Vorhaben bei der Landes‑ sche. Patrik hat sich mit Erfolg der Begrüßung durch die fünf stiftung Baden‑Württemberg bei einem Kleeblatt‑Heim be- Schüler hellen sich die Mienen abrufen. Diese fördert mit ih‑ worben. der betagten Heimbewohner rem Programm „Jugend enga‑ Alle fünf Teilnehmer an dem auf. giert sich ‑ kurz JES ‑ die Ent‑ Projekt bekommen indes mit Besonders die Damen strah‑ wicklung und Durchführung ihren Schulzeugnissen ein Zer- len, während die jungen Her‑ von freiwilligen Projekten im tifikat vom Jugend‑ und Kultur- ren sie am Arm nehmen und Jugendbereich. amt ausgehändigt. „Das kann zum Tisch geleiten. „Ich habe Unter Wiesenauers Feder‑ sich insbesondere bei Bewer- hier richtig Spaß. Außerdem ist führung startete so im Februar bungen bezahlt machen“, weiß es toll, mit Älteren zusammen‑ das Projekt „Schüler und JES Werner Fleig, Rektor der Oster- zukommen“, erklärt Diana ‑ im Pflegeheim“. „Jung und Alt holzschule. Fleig glaubt näm- was dokumentiert, dass beide müssen wieder zusammenfin‑ lich, „dass gerade soziale Kom- Seiten profitieren. den“ fordert Wiesenauer ‑ ein petenz in Zukunft eine Schlüs- Die Idee zu dieser Begeg‑ Prinzip, das zumindest im selkompetenz sein wird“. nung der Generationen entwi‑ Hans‑Klenk‑Haus funktioniert. Christian Kempf |
(Übernahme mit freundl. Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung, Erscheinungstermin 28.05.2003.)
JES – Bericht Nr. 17 – 26.05.2003
26.05.2003
Pressetermin mit den „Schülern + JES im Pflegeheim“ und dem Journalisten Christian Kempf, von der Ludwigsburger Kreiszeitung
Vollzählig waren die heute wichtigsten Personen – die Schüler Freiwilligen-Gruppe der Osterholz-Schule, mit der Religionslehrerin Beate Roth und dem Rektor Herrn Fleig. Mit dabei die Leiterin der Einrichtung und die Soziale Betreuung. Aus allen drei Wohnbereichen haben die Schüler „ihre“ betagten Seniorinnen und Senioren in die Cafeteria geholt. Es wurde „gequatscht“ und „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt; es ging munter zu.
Herr Kempf, der Journalist, befragte alle…..und schrieb und schrieb, seitenweise……Das Trinken haben wir auch nicht vergessen, Sprudel und Säfte. Draußen war es fast ein wenig kühl für die Jahreszeit…..aber es wird bald wieder schöner.
Rasch verging die Zeit. Wir waren lange zusammen. Was das wohl für ein Bericht in der „Ludwigsburger Kreiszeitung“, mit einem Foto von Herrn Alfred Drossel wird? Wir sind jedenfalls gespannt! Er soll in der 22.KW erscheinen.
JES – Bericht Nr. 16 – 19.05.2003
21.05.2003
Ein Nachmittag „ohne Schüler“ – Am Teich hat’s allen gefallen, bis es anfing zu regnen……..
Hauptsache wir waren an der frischen Luft, am (fast) gerichteten Teich im Heimgarten, im Schatten unter einer „Laube“. Auch frischen Sprudel gab’s.
Einige stellten die Frage, ob der große „Felsbrocken“ mit dem kleinen Springbrunnen, schon immer an dieser Stelle war. Man diskutierte, niemand wusste es mehr genau – von früher, da hatten manche Bewohner schon im alten Gebäude ihr „Wohnzimmer“. Wie sich die Zeiten verändern? An diesem Nachmittag konnte diese doch wichtige Frage nicht mehr geklärt werden. Sicher wird ein Gartenarchitekt dazu mehr sagen können……..man wird fragen.-
Die Schüler konnten wegen der Vorbereitung zu einer Klassenarbeit dieses Mal leider nicht dabei sein. Wird aber nachgeholt, sagte Patrik am Abend am Telefon, denn am 26.5.03 kommt die „Ludwigsburger Kreiszeitung“ zum Interview.-
Während eines heftigen Regengusses – im Mai Aprilwetter! – kam Frau M. auf die Idee, jetzt im Trockenen, für alle Anwesenden einen „Piccolo“ zu spendieren, mit Saft. Das hat geschmeckt!