Aus der Sicht einer betroffenen Person – 09.05.2006

Diese Frage werden sich – soweit sie es noch können – viele unserer Seniorinnen und Senioren irgendwann stellen (müssen). Wohl eine der schwierigsten Entscheidungen in ihrem Leben. Überwiegend sind es Frauen, aber auch Männer sehen sich dieser Frage ausgesetzt. Das häusliche Umfeld, die jahrzehntelange gewohnte Umgebung einfach so verlassen? Aufgebaute Freundschaften, angenehme Nachbarschaften sollen nicht mehr „dazu“ gehören? Ganz abgesehen von den Verwandten und Angehörigen, die sich mal mehr, mal weniger um einen kümmern. Letztlich kommt es auf den eigenen Standpunkt an. Unabhängig vom gesundheitlichen und finanziellen Umstand. Alles in allem also – eine überaus schwierige und schwerwiegende Entscheidung. Nur die oder der Betroffene kann diesen Schritt selbst wagen. Habe ich meinen Entschluss richtig gefasst und das richtige Heim ausgewählt? Viele unserer Mitmenschen sind auf die Meinungen ihrer direkten Angehörigen angewiesen, sofern welche vorhanden sind. Reichen meine Rente oder Pension aus, um all die anfallenden Kosten zu begleichen. Muss ich auf mein mühsam Erspartes zurückgreifen? Meine Wohnung muss ich wohl aufgeben? Muss ich meine Eigentumswohnung oder mein Häuschen verkaufen? Was muss sonst noch alles geregelt werden?
Zu allen diesen Fragen weiss ich im Augenblick keine Antwort.

In den meisten „Fällen“ sind hilfreiche Angehörige, Freunde und Bekannte verfügbar.

Die Zeit vergeht……und kurz danach bin ich in diesem Alten-und Pflegeheim. Wenige meiner Habseligkeiten finde ich in „meinem Zimmer“ wieder. Alle haben sich bemüht, mir meinen Heimaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin mittendrin im Heimalltag. In einer für mich recht fremden Umgebung.

Unterschrieben habe ich einiges, aber was alles? Da komme ich mit meinen Gedanken nicht mehr nach. Im Vertrauen auf meine Angehörigen, „verlasse“ ich mich auf deren Entscheidung.

Weg von den eigenen vier Wänden, vom Haushalt, vom Garten. Ich „soll“ mich um nichts mehr selbst kümmern müssen, wurde mir gesagt. So rasch kann keine Trennung sein!

Im Heim die vielen fremden Menschen um mich herum. Auch sehr Kranke und Behinderte – körperlich, wie auch geistig. Und das soll nun mein letzter Aufenthaltsort in meinem Leben sein? Für mich noch unvorstellbar.

Mit meinen eigenen Gedanken bin ich noch nicht hier – in diesem Heim.

„Meistere“ ich das alles, was so auf mich zukommt?

Plötzlich treten meine eigene Gesundheit völlig in den Hintergrund.

Das gibt es Pflegeschwestern, Helferinnen und Helfer. Ehrenamtliche Personen
bemühen sich uns mich, um uns alle. Das fällt mir auf.

Bisher habe ich zu Hause alles noch selbst gemacht, und hier werde ich „bedient“. Ich merke langsam, dass ich doch nicht mehr „alles“ selbst machen kann. Es tut mir sichtlich gut. Ja, ich geniesse es!

Alle meine Bedenken sind wie weggeblasen.

Meine Entscheidung war doch die richtige.

Wenn auch die Eingewöhnung eine gewisse Zeit dauert. Meine Angehörigen und Freunde besuchen mich öfters. Ich empfinde ein angenehmes Gefühl dabei.

Sogar mein Hausarzt schaut ab und zu vorbei. Auf den halte ich sehr viel.
Es ist fast wie daheim.

Die vielen Anderen und ich lassen es uns einfach gut gehen.

Hier gibt es einen Sozialen Dienst, der bietet jeden Tag ein abwechslungsreiches Programm. Für jeden etwas. Bei gutem Wetter können wir auch zu einem kleinen Spaziergang hinaus in den Garten.

Wenn ich allein sein will, ziehe ich mich in meine „vier Wände“ zurück.

Eigentlich bin ich allen dankbar, dass sie mich zu diesem „Schritt ins Heim“ bewegen konnten.

W i r  sind alle gut aufgehoben.

Den großen Idealismus und die Einsatzbereitschaft des Personals habe ich inzwischen schätzen gelernt. Das Heim bietet eine angenehme und offene Atmosphäre. Wie überall – auch hier kann nicht jeden Tag die Sonne scheinen.

Meine anfängliche Furcht und Skepsis haben sich gewandelt.
Ich bin dankbar dafür.

Hoffentlich geht es den Anderen auch so.

Im Alter nehmen die einst gewohnten Ansprüche ab.

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27.06.2003

„Mohnblumen aus Papier, Getreideähren sind echt“

Die von der Sozialen Betreuung des Pflegeheims stammende Idee, war für diesen heißen, bis 35 Grad (im Schatten) schwülen Montag, gerade willkommen, im Haus zu bleiben. Auch brachte ein kurzer Regenguß keine Abkühlung. Mehr denn je, haben die Senioren reichlich, die wichtige Flüssigkeit – Wasser – zu sich genommen.

Selbst die 3 Anwesenden der JES-Gruppe taten sich ein bisschen schwer, von der strapaziösen Klassenfahrt nach Italien. Die anderen beiden mussten sich sicher noch erholen. – Aber bald ist das „Leistungsziel“ bei „JES“ mit der Zeit erreicht, nämlich die 40 Stunden je Teilnehmer.

Rudi, der „Rundschneider“, machte beim Ausschneiden der Mohnblumen, eine gute „Form“, die Schüler klebten die Blüten und die schwarzen Blütenstempel zusammen, fertig war die Blume. Sie soll Wände und Fenster im ganzen Heim zieren, bis in den Herbst können diese Farbtupfer, von Feldern und Wiesen, mit den jetzt noch grünen Ähren, ein frisches Bild abgeben. Allen gefällt diese einfache und doch aufwändige Bastel-und Schneidearbeit, aus rotem und schwarzem Karton. „JES“ war dabei und hat mitgeholfen, wie immer waren unsere betagten Seniorinnen und Senioren überrascht, dass diese Team-Arbeit so gut und flott gelungen ist. Später haben sich die Schüler noch ein wenig um ihre „alten Freunde“ gekümmert. Die haben sich gefreut!

JES – Bericht Nr. 18 – 02.06.2003

FW [AW] am 17. Mai 2007

04.06.2003

– Ferien + „Hitze“ (fast 28 Grad im Schatten) –

Zwei der freiwilligen Schüler-Gruppe sind die „Verlässlichsten“, kommen/fahren trotz Pfingstferien, ins Heim zum Mithelfen. Die anderen 3 waren vielleicht verreist oder im Freibad, es sei ihnen gegönnt. Wir schaffen die 40 Stunden schon noch.

Der „Montags-Club“ hat eingeladen, viele Bewohner wurden von den Wohnbereichen abgeholt. Es gab frische Erdbeer-Bowle, lecker! Ilse Schmidt-Brücken bot wieder ein „volles Programm“. Die Buben halfen wo es nötig war, man hatte Durst! Es lief wie „am Schnürchen“.

Im schattigen Hof des Heimes bat Edith Marx zu einem kleinen Geburtstags-Umtrunk und hat die Schüler dazu gebeten. Es waren nette, unterhaltsame Gespräche. Die Dame schon einiges über 70 Jahre an diesem Tag, eine unermüdliche Angehörige und Ehrenamtliche, Glückwunsch!

So um 16 Uhr hatten die Seniorinnen und Senioren genug. Man brachte sie zurück, denn das Abendessen wurde von den Schwestern schon gerichtet……

PS. Man sieht, die Schüler kommen oft – Sport als Nebeneffekt – mit ihren Fahrrädern zu den „Treffs“. Vorbildlich!

NEUE HAUS-ZEITUNG im PFLEGEHEIM

FW [AW] am 17. Mai 2007

29.05.2003

NEUE HAUS-ZEITUNG im PFLEGEHEIM am 20. Mai 2003 „ins Leben gerufen“

Es war für die Bewohner schon eine gewisse Anstrengung, sich einen Namen für eine HAUSZEITUNG auszudenken. Vielleicht „HAUSZEITSCHRIFT“? Die Soz. Betreuung gab Hilfestellung mit einigen schon genannten Namen. Der Heimbeirat hat gemeinsam bei seiner Sitzung, nach vorangegangenem Beschluß aus den „Einsendungen und Vorschlägen“ 3 „herausgefiltert“ und für gut befunden. Nachmittags konnten nun die Heimbewohner unter diesen drei Namensvorschlägen selbst auswählen. Es waren: „TÄLES-BOTE“ mit wenigen Stimmen, „TÄLES-BLÄTTLE“ hatte da schon mehr, und „HANS-KLENK KURIER“ machte mit 14 Stimmen das Rennen. Darauf gab’s ein Glas Sekt mit Saft zum Anstoßen. Die neue Hauszeitung war geboren! Die 1. Ausgabe soll zum 1-jährigen „Leben und Wohnen“ (08.06.2003) im neuen HAUS erscheinen. Alle sind gespannt! Jeder kann Beiträge, Geschichten, Erlebnisse, Gedichte uvm. dazu liefern. Die neue „Redaktion“ freut sich.Lassen wir uns überraschen, auch Bilder sollen in die 8-seitige Ausgabe zur Auflockerung mit hinein. Das Blatt wird etwa 4 x jährlich für alle im Heim kostenlos aufgelegt.

„Gut Druck“, kann man nur wünschen……. und vieles Interessantes zum Lesen. – Auch daß die Erben von „HANS KLENK“ bald von der Namensgebung erfahren….., übrigens den Preis für ein „Schlemmeressen“ in der Cafeteria gewann Oskar Buhl, dessen Vorschlag ganz zum Schluß über den Heimbeirat mit ausgewählt und von sonst niemand ins Gespräch kam. Glückwunsch Herr Buhl!

Zur Erklärung für Nicht-Schwaben: „Täle“ kommt von der Verniedlichung eines „Tales“ („langgestreckter, größerer Einschnitt der Erdoberfläche“, lt. Knaurs-Lexikon) – KURIER: Überbringer – Eilbote – wichtiger Meldungen, und „kurieren: heilen, gesund machen“, paßt doch!

Danke Schwester ! Pflegealltag im Heim

FW [AW] am 17. Mai 2007

07.02.2003

Ein anstrengender Schichtdienst im Alten-und Pflegeheim.

Ausgebildete Pflegefachkräfte stehen die harte Arbeit nur mit Idealismus, Hilfsbereitschaft und Aufopferung der eigenen Gesundheit durch. Einmal diese Schwestern und Pfleger in den Vordergrund stellen, ist Sinn dieses Berichtes, ein Dankeschön für ihre mühsame, verantwortungsvolle und hilfreiche tagtägliche pflegerische Tätigkeit bei und mit den hochbetagten Menschen.

Schon früh beginnt die erste Schicht mit Übergabe des Geschehenen in der Nacht an die KollegenInnen. Ist die letzte Nacht im Haus mit den 90 Bewohnern gut verlaufen? Musste kein Notarzt gerufen werden? Hatten alle Kranken und Gebrechlichen eine angenehme Nachtruhe?

Ein neuer Tag beginnt mit den ersten Besuchen in den Wohnbereichen, mithelfen aufzustehen, mithelfen und auffordern zum Waschen oder Duschen, frische Wäsche herzurichten, Frisur herrichten, Mund-und Zahnpflege, Nachtstühle leeren und säubern, Betten machen oder neu beziehen, die ersten Medikamente verabreichen, Verbände und Einlagen wechseln und, und, und…….

Im großen Gemeinschaftsraum haben emsige KollegenInnen bereits das Frühstück gerichtet, teilweise für jeden im Besonderen abgestimmt und nach Angaben der behandelnden Ärzte. Medikamente richten, nur nichts vergessen! Und dann die Pflegedokumentationen führen, Schreibarbeit so dazwischen drin, denn später geht’s weiter, ach ja, die Soziale Betreuung übernimmt die Arbeit für den Vormittag, und Frau M. muß zum Facharzt, na ja, das erledigen die Ehrenamtlichen, und bei Herrn Z. kommt die Fuß-und Nagelpflege, die Krankengymnastin macht mit Frau B. die wichtigen Gehbewegungen so kurz nach der Operation. Etwas später ist auch die Dienstbesprechung mit der Leitung des Qualitätsmanagements……. Schon muß der Speisewagen aus der Küche geholt werden, und das Wichtigste: trinken, trinken. Essen ausgeben, Medikamente verteilen…….

Schwerstpflegebedürftige müssen besonders und schonend behandelt werden, das braucht natürlich viel mehr Zeit. Nach dem Essen machen manche Bewohner von sich aus einen kleinen Spaziergang im Heimgarten, setzen sich im Therapiegarten auf ein Bänkle oder halten Mittagsschläfchen…..dazwischen wird man am Computer eingelernt, um 14 Uhr gibt’s Kaffee und Gebäck und um 15 Uhr ist wieder die Soziale Betreuung dran, sicher wieder mit einem spannenden Thema. Aber jetzt hat die Frühschicht Dienstende mit der nächsten Übergabe. Die Putzkolonne hat ihre Arbeit auch getan.

Bald ist dieser Tag vorbei…….Vielleicht kommt doch noch Besuch von einigen Angehörigen oder Ehrenamtlichen? Der Hausarzt kommt auch noch zu Frau G. Um 17 Uhr gibt’s Abendessen, fast allen schmeckt es! Danach werden die SeniorenInnen für die Nachtruhe gerichtet, eine Wunde verbinden, Tabletten und Tropfen verteilen, schnell noch ein kleines Schwätzchen und die Pflegedoku aufs Laufende bringen, manchmal dauerts länger, es ist am Tag vieles passiert und das gehört einfach zum Pflegealltag im Heim.

Um 20 Uhr 30 beginnen die Nachtwachen mit ihrer aufmerksamen Arbeit, genau so wie die Kolleginnen tags, aber jetzt ist’s halt dunkel draussen. Rundgänge durch das weitläufige Haus halten sie auf Trab. Langweilig wird es ihnen nicht. Nachtschicht ist immer anstrengend und oft mit vielen „Fragezeichen“ verbunden.

Die Pflegekräfte treten ihren wohlverdienten Feierabend an, und das Tag für Tag, als wäre alles ein Selbstverständnis, wie in einem anderen „Betrieb“ auch. Ein freier Tag dazwischen dient zur Erholung und um persönliche Dinge zu erledigen.

Viel Motivation und Engagement für diesen Dienst gehören dazu. Danke Schwester!

Meinungen und Äußerungen tätiger Pflegekräfte. Namen sollen nicht genannt werden. Man hat Verständnis dafür.

Mit freundl. Genehmigung der Einrichtungsleitung.