Historie Heilbronner Torhaus Ludwigsburg

FW [AW] am 25. Juni 2007

1.)

Eines von 6 Torhäusern (zuvor waren es noch mehr), das 1802 auf Wunsch des seiner-zeitigen Herzogs Friedrich II., später des 1. Königs von Württemberg, Friedrich I., erbaute Torwächterhaus mit seinen Torpfeilern, diente die rund 6 km lange Stadtmauer, welche nie vervollständigt wurde, zu ergänzen. Weniger für die in die Stadt kommenden Menschen, sondern als Maßnahme für desertierende Soldaten aus der Garnison.

Im Gebäude selbst taten Militärwachen ihren Dienst, neben einer späteren Wohnunter- kunft im oberen Stock. Sie mussten Wegezoll kassieren, sog. Pflastergeld.

Im Laufe der Zeit hat sich bis heute um dieses Torhaus und in der Umgebung vieles ver-ändert. Die Torpfeiler sind verschwunden, bis auf einen, welcher in die unmittelbare Nähe versetzt wurde. Auch die Stadtmauer besteht nicht mehr.

2.)

Die Nutzung des im klassizistischen Stil von Baumeister Thouret erstellten Torhauses änderte sich laufend in diesen 200 Jahren. Wachsender Verkehr in diesem Bereich er-forderte es, auch durch die topographische Lage, immer wieder neue Straßen und Wege anzulegen.

Ab 1930 wurde das Torhaus zum Verkehrsteiler, beherbergte eine Tankstelle mit Neben-gebäude und Materiallager. Dieser Zustand dauerte bis in die 70-er Jahre.

Zeitweise diente das Haus auch der eritreischen Gemeinde als Versammlungs- und Wohnraum. Städtische Verkehrsrechner waren bis vor wenigen Jahren dort untergebracht. Der bauliche Zustand des Hauses machte eine umfassende Sanierung notwendig.

3.)

Mit einem beträchtlichen finanziellen Beitrag der Wüstenrot-Stiftung hat die Stadt Ludwigsburg die Sanierung aller 6 Torhäuser im Jahre 2002 begonnen. Zum 01. Mai 2004 wurde das Heilbronner Torhaus wieder eingeweiht und dem Bürger-erein der Unteren Stadt zur Dauernutzung übergeben. Nach und nach wurden die anderen Häuser restauriert, den Nutzern übertragen und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

4.)

Der älteste Bürgerverein der Stadt, gegründet 1893, mit heute über 220 Mitgliedern, hielt am 1. Mai 2004 Einzug ins Heilbronner Torhaus, mit dem zugeordneten Begriff „LEBEN“. Mit ständig wechselnden Ausstellungen und vereinsinternen Veranstaltungen ist mit dem Torhaus ein stadtgeschichtlicher Treffpunkt für alle Bürger entstanden.

F.W. – 04.03.2006

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Neue Tische und Stühle in allen Wohnzimmern – im April 2006

Der Heimbeirat freut sich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Anschaffung dieses neuen Mobiliars. Eine prima Idee des AWO-Pflegezentrums.

„Frisch, bequem und praktisch“, so sehen diese neuen Tische und Stühle aus. Es ist eine gewisse Leichtigkeit und Bequemlichkeit eingezogen. Mögen alle Heimbewohner diese Erneuerung nutzen können.

Tisch Pflegeheim

Stuhl Pflegeheim

„Wir waren vier, jetzt nur noch drei“ – 16.12.2005

Jahrelang fast unbeachtet, jetzt plötzlich im Mittelpunkt……..

Wie jedes Jahr, so kurz vor dem Weihnachtsfest, sucht die Feuerwehr nach einem geeigneten Tannenbaum, der auf dem „Schlauchturm“ in etwa 20 Metern Höhe, unterhalb einer riesigen Antenne, auf der Plattform, aufgestellt werden soll. Dort ist dieser einsame Baum dann Wind und Wetter ausgesetzt. Er bekommt auch eine dezente elektrische Beleuchtung, damit er in der Dunkelheit von überall her gesehen wird.

Und ein wenig festlich soll es auch aussehen. Die Feuerwehr ist auf eine Spende angewiesen, so wie jedes Jahr.

Alles war gut gemeint, aber die Feuerwehr fand zunächst keinen Baum und keinen Besitzer. Bis es der Zufall ergab, dass ganz in der Nähe des Feuerwehrgebäudes, etwas abseits in einem großen, naturbelassenen Grundstück, die Besitzer und Bekannten zu einem der Feuerwehrleute, schon vor längerer Zeit die Absicht äußerten, dass sie sich von ihren Bäumen, der Größe wegen, trennen müssen.
Dieser Feuerwehrmann erinnerte sich an das Gespräch.

Dieser besagte Baum stammt nun aus einer Gruppe von 4 gleichaltrigen Tannenbäumen. Alle über 40 Jahre alt, gepflanzt als Setzlinge mit ca. 20-25 cm Größe. Sie stammten zusammen aus dem Frankenwald, damals bei einem Spaziergang einfach mitgenommen, ohne zu wissen, was daraus entsteht.

Die Besitzer meinten es gut, pflanzten seinerzeit ein, an der Nordseite des Hauses, ohne zu ahnen wie hoch und groß diese vier Stück werden würden. Von Jahr zu Jahr, fast bis auf eine Höhe von acht bis zehn Metern und mehr wuchsen sie heran, dehnten sich nach allen Seiten prächtig aus. Verdächtig nahe ans Haus kamen die Äste. Bei jedem stärkeren Wind scheuerten die Zweige am Hausdach. Einer der Vier hat sich besonders behauptet und ausgebreitet, sogar mit großen braunen Zapfen. Die Besitzer kamen langsam in Bedrängnis, was tun?

Die Bäume müssen alle weg. Versetzen konnte man sie mit diesem Alter nicht mehr. Auch waren die Wurzeln und die Stämme zu mächtig.
Man wartete die Zeit des „Bäume schlagens“ ab.

So kam die Feuerwehr unverhofft zu ihrem Weihnachtsbaum. An einem kalten Wintermorgen schaffte die Motorsäge in kurzer Zeit die Arbeit, um den Baum in die gewünschte Größe mit etwa vier Metern zu richten. In diesem ältesten Stadtteil, im Norden, strahlt er nun hoch oben und ist für jedermann im Blickfeld – auf dem Turm der Feuerwehr.

Was wohl mit dem Baum nach dem Fest geschieht? Sicher wird er den Weg allen Irdischen gehen und auf einem Häckselplatz landen, zurück zur Natur. Vielleicht erfahren wir es von den Feuerwehrleuten und ihrem Kommandanten.

Auf jeden Fall dürfte dieser Tannenbaum sicherlich der Städt. Feuerwehr – durch einen glücklichen Zufall – ein wenig Freude zum Fest und für den harten Alltag bereitet haben.

Ein kleines Geschenk an die Feuerwehr. Man weiss ja nie, wann man sie braucht!

Jetzt ist dieser Baum für einen guten Zweck auf seine letzte Reise geschickt worden.

Was geschieht mit den noch stehenden übrigen drei ausgewachsenen Tannenbäumen? Eine Fortsetzung der unvermuteten Ereignisse wird sicher folgen. Brennholz ist heutzutage wieder stark gefragt.

Senioren-Hilfe.org spendete diesen Weihnachts-/Tannenbaum.

Aus der Sicht einer betroffenen Person – 09.05.2006

Diese Frage werden sich – soweit sie es noch können – viele unserer Seniorinnen und Senioren irgendwann stellen (müssen). Wohl eine der schwierigsten Entscheidungen in ihrem Leben. Überwiegend sind es Frauen, aber auch Männer sehen sich dieser Frage ausgesetzt. Das häusliche Umfeld, die jahrzehntelange gewohnte Umgebung einfach so verlassen? Aufgebaute Freundschaften, angenehme Nachbarschaften sollen nicht mehr „dazu“ gehören? Ganz abgesehen von den Verwandten und Angehörigen, die sich mal mehr, mal weniger um einen kümmern. Letztlich kommt es auf den eigenen Standpunkt an. Unabhängig vom gesundheitlichen und finanziellen Umstand. Alles in allem also – eine überaus schwierige und schwerwiegende Entscheidung. Nur die oder der Betroffene kann diesen Schritt selbst wagen. Habe ich meinen Entschluss richtig gefasst und das richtige Heim ausgewählt? Viele unserer Mitmenschen sind auf die Meinungen ihrer direkten Angehörigen angewiesen, sofern welche vorhanden sind. Reichen meine Rente oder Pension aus, um all die anfallenden Kosten zu begleichen. Muss ich auf mein mühsam Erspartes zurückgreifen? Meine Wohnung muss ich wohl aufgeben? Muss ich meine Eigentumswohnung oder mein Häuschen verkaufen? Was muss sonst noch alles geregelt werden?
Zu allen diesen Fragen weiss ich im Augenblick keine Antwort.

In den meisten „Fällen“ sind hilfreiche Angehörige, Freunde und Bekannte verfügbar.

Die Zeit vergeht……und kurz danach bin ich in diesem Alten-und Pflegeheim. Wenige meiner Habseligkeiten finde ich in „meinem Zimmer“ wieder. Alle haben sich bemüht, mir meinen Heimaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin mittendrin im Heimalltag. In einer für mich recht fremden Umgebung.

Unterschrieben habe ich einiges, aber was alles? Da komme ich mit meinen Gedanken nicht mehr nach. Im Vertrauen auf meine Angehörigen, „verlasse“ ich mich auf deren Entscheidung.

Weg von den eigenen vier Wänden, vom Haushalt, vom Garten. Ich „soll“ mich um nichts mehr selbst kümmern müssen, wurde mir gesagt. So rasch kann keine Trennung sein!

Im Heim die vielen fremden Menschen um mich herum. Auch sehr Kranke und Behinderte – körperlich, wie auch geistig. Und das soll nun mein letzter Aufenthaltsort in meinem Leben sein? Für mich noch unvorstellbar.

Mit meinen eigenen Gedanken bin ich noch nicht hier – in diesem Heim.

„Meistere“ ich das alles, was so auf mich zukommt?

Plötzlich treten meine eigene Gesundheit völlig in den Hintergrund.

Das gibt es Pflegeschwestern, Helferinnen und Helfer. Ehrenamtliche Personen
bemühen sich uns mich, um uns alle. Das fällt mir auf.

Bisher habe ich zu Hause alles noch selbst gemacht, und hier werde ich „bedient“. Ich merke langsam, dass ich doch nicht mehr „alles“ selbst machen kann. Es tut mir sichtlich gut. Ja, ich geniesse es!

Alle meine Bedenken sind wie weggeblasen.

Meine Entscheidung war doch die richtige.

Wenn auch die Eingewöhnung eine gewisse Zeit dauert. Meine Angehörigen und Freunde besuchen mich öfters. Ich empfinde ein angenehmes Gefühl dabei.

Sogar mein Hausarzt schaut ab und zu vorbei. Auf den halte ich sehr viel.
Es ist fast wie daheim.

Die vielen Anderen und ich lassen es uns einfach gut gehen.

Hier gibt es einen Sozialen Dienst, der bietet jeden Tag ein abwechslungsreiches Programm. Für jeden etwas. Bei gutem Wetter können wir auch zu einem kleinen Spaziergang hinaus in den Garten.

Wenn ich allein sein will, ziehe ich mich in meine „vier Wände“ zurück.

Eigentlich bin ich allen dankbar, dass sie mich zu diesem „Schritt ins Heim“ bewegen konnten.

W i r  sind alle gut aufgehoben.

Den großen Idealismus und die Einsatzbereitschaft des Personals habe ich inzwischen schätzen gelernt. Das Heim bietet eine angenehme und offene Atmosphäre. Wie überall – auch hier kann nicht jeden Tag die Sonne scheinen.

Meine anfängliche Furcht und Skepsis haben sich gewandelt.
Ich bin dankbar dafür.

Hoffentlich geht es den Anderen auch so.

Im Alter nehmen die einst gewohnten Ansprüche ab.

Man merkt ihr die Liebe zu Pferden an – 18. April 2006

Die Premiere ist Anette Mezger, der neuen Referentin im Rahmen der Sonder-führungen im Schloss Ludwigsburg, „im Galopp“ gelungen. Zum Thema „200 Jahre Königreich Württemberg“ wurden zahlreiche Details herausgegriffen und zu umfangreichen Spezialführungen zusammengestellt.

Am regnerischen Karfreitag war der Auftakt. Mit einigen Spickzetteln versehen, begann Anette Mezger ihren Vortrag bei den historischen Kutschen. Rasch überwand sie ihr Lampenfieber und fand Kontakt zu den Besuchern. Ihren Heimatdialekt versuchte sie auch nicht zu überspielen. Man erkannte schnell, dass sie eine ausgesprochene Pferdeliebhaberin sein muss und den Umgang mit diesen edlen Tieren auch pflegt.

Die Erklärungen beim Rundgang vor den vielen Bildern und die geschichtlichen Ereignisse mit Napoleon und unseren Herzögen und Königen haben sich angenehm von den „üblichen“ Schlossführungen abgehoben. Das Schloss aus einem anderen Blickwinkel – vom Rücken eines Pferdes.

Etwas störend war das Zusammentreffen mit anderen Führungen.
Mit über zwei Stunden Rundgang durch die vielen Räume waren die Teilnehmer und Anette Mezger danach selbst sichtlich erleichtert. Sie hat es mit ihrem interessanten ausgearbeiteten Vortrag fertig gebracht, der Gruppe alles Wissens-werte allgemeinverständlich zu vermitteln.

Die vorausgegangenen Presseveröffentlichungen, sowie die ausführliche Pro-grammbroschüre machen den immensen Aufwand von Schloss und Verwaltung deutlich, den Bürgern die Historie immer wieder nahe zu bringen.

Friedrich Wiesenauer
c/o Bürgerverein der Unteren Stadt Ludwigsburg

PS:

Vielleicht gelingt es der Schlossverwaltung bei derartigen „Mammutführungen“ künftig einen kleinen Umtrunk mit einzubauen. Ihre Besucher wären dankbar dafür. Wenns auch nur Wasser ist!

18. April 2006