25.12.2002

„Es geht um Weihnachten“, bemerkte Diakon Bernhard Hellmuth bei seinem
Eintreffen im Heim.

Natürlich wussten es alle, unsere betagten Heimbewohner und viele waren zur besinnlichen Feier am Nachmittag anwesend. Angehörige und Ehrenamtliche haben sie alle aus ihren Zimmern geholt um mit ihnen Weihnachten zu feiern.

„Wir brauchen einen Adventskranz“, darum bat der Pfarrer, um den Übergang zum Fest herzustellen. Und – es wurde einer gefunden, sogar mit frischen Kerzen, wenn auch den Zweigen die Zeit vom ersten Advent bis jetzt anzusehen war. Auf dem festlich geschmückten Altar wurden die vier Kerzen entzündet, eine Krippe mit allen Figuren diente dem Dialog zwischen Geistlichem und den Zuhörern.

„Zu – Friedenheit“ kam in der Ansprache zum Ausdruck.

Die Weihnachtsgeschichte mit dem Stall in Bethlehem war Inhalt des Gottesdienstes, alle bekannten Lieder wurden auf der Gitarre von Ursula Andersen mit eingehender Stimme begleitet. Es gab manche glänzenden Augen und alle waren berührt von der gelungenen Krippenfeier.

Heimbewohner, Angehörige und Gäste haben es sichtlich genossen.

„Es war eine schöne Feier“, äußerten sich die Heimbewohner, die erste im neuen Haus.

Zum Schluß verteilte Diakon Hellmuth einen mit Schokolade gefüllten Tannenzapfen auf einem bunten Stern. Ein von Frau Elke Mayer in mühsamer Kleinarbeit für Alle gebasteltes Geschenk.

Frohe Weihnachten!

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26.10.2005

Aller guten Dinge sind 3

„Wer hätte es sonst schreiben sollen“?

Stadtgeschichte Ludwigsburg Band III (1945 bis zur Gegenwart)
von und mit Dr. Albert Sting

Extra für diesen Abend „durfte“ Dr. Albert Sting die Reha-Klinik Bad Rappenau für wenige Stunden verlassen. Er liess es sich nicht nehmen, zur Vorstellung seines dritten und letzten Buches über die Stadtgeschichte Ludwigsburg selbst dabei zu sein. Mit seiner Anwesenheit genoss er es sichtlich, den Inhalt und die Darstellung seines Lebenswerks insgesamt mit nunmehr weit über 300 Jahre Historie der Stadt Ludwigsburg zu vermitteln. Und das auf nahezu 2000 Seiten bedrucktem und bebildertem Papier.

Was sind schon 60 Jahre fragte er sich selbst. Mehr als wir denken. Wir selbst sind Zeitzeugen über mehrere Generationen. Jeder an seinem Platz. Viele bekannte und unbekannte Persönlichkeiten sind mit der Geschichte Ludwigsburgs verbunden.
Bis ins Detail recherchierte der Stadtschreiber. Viele haben mitgeholfen um diesen dritten Abschnitt von 1945 bis zur Gegenwart, ins Jubiläumsjahr 2004, zu vervollständigen. Verlag und Druckerei Ungeheuer + Ulmer, Herausgeber der heutigen Ludwigsburger Kreiszeitung, waren die besten Archive für seine neutralen Berichte und Bilder.

Das größte Ereignis in diesen Jahren muss wohl der Besuch des großen Europäers und Franzosen Charles de Gaulle im Jahre 1962 gewesen sein. Da rücken die übrigen Gäste und Empfänge für Staatsfrauen und Regierende aus der ganzen Welt ins Abseits.

Oberbürgermeister W. Spec, die Damen und Herren des Gemeinderats und der Behörden, Familie, Weggefährten und Freunde, die Verlagsleute Familien Ulmer dankten dem Senior Dr.phil. Albert Sting für seine mühevolle Mosaikarbeit und dem Ordnen der Geschehnisse zum vollendeten Nachschlagewerk. Wir alle zusammen sind noch mittendrin in unserer fortlaufenden Geschichte.


OB Werner Spec, Dr. A. Sting, Senior und Junior Ulmer

Die 3 Bände (Band I und II sind neu aufgelegt) sind die Nachfolger des Belschner-Buches und vertragen sich durchaus nebeneinander im Bücherschrank, meinte Dr. Sting bei seiner Präsentation.

Eine lesens-und lohnenswerte Bereicherung unserer Literatur.

Der Bürgerverein der Unteren Stadt Ludwigsburg 1893 e.V. bedankt sich für den Beitrag zum Festtag in der Unteren Stadt mit dem Heilbronner Torhaus am 01. Mai 2004 – ein denkwürdiges Ereignis.

Danke Herr Dr. Sting, eine großartige Leistung für unsere Stadt Ludwigsburg. Werden Sie bald wieder gesund, Sie werden noch gebraucht!

© F.W. 10/2005

29.01.2005

EINER von vielen, oder doch der „Größte“?

Ludwigsburg/Württemberg: Alle wollen unseren Schiller!

„Denk mal Schiller“ – Schillerjahr 2005 in Ludwigsburg – www.schiller2005-bw.de lautet seine eigene Homepage. Auch eine e-mail-Adresse wurde kreiert: schiller@stadt.ludwigsburg.de Das ganze Internet quillt über.

Es sieht so aus als ob bundesweit ein Wettbewerb unter den Städten und Gemeinden „ausgebrochen“ wäre. Jeder will sich unseren großen Dichter zunutze machen, sich seinem 200. Todestag am 09. Mai 1805 widmen. Allein in LUDWIGSBURG mit um die 60 Veranstaltungen, auch an Orten und Plätzen seines Schaffens. Überall wo Schiller seine Fußstapfen hinterliess, dort werden Schlagworte ausgegraben und die Lebendigkeit seiner Worte gefeiert. Nichts wird ausgelassen. Selbst „Schiller als Hausvater“ wird hinterfragt. Alle Spuren werden verfolgt. Auch das Ludwigsburger Schiller Denkmal wird vom Todestag an für sieben Monate verhüllt.

Die freie Autorin Andrea Hahn begibt sich in ihrer Reihe auf „Literatur-Spaziergänge“, www.litspaz.de Ludwigsburg – Literarische Spuren – Kerner, Mörike, Schiller, Tony Schumacher, Strauß und Vischer © 2004: Andreas Hackenberg, Verlag, Antiquariat, Medienservice 71638 Ludwigsburg ISBN 3-937280-04-9

Mit der Überschrift: Nicht mehr als ein Deserteur – nicht weniger als ein Genie Friedrich Schiller widmet Andrea Hahn „unserem“ Schiller mit 10 Seiten, ein gekonnt gestrafftes Lebensbild in unserer „Stadt“. Zu manchen Zeiten eher ein „Dorf“. Worüber heute die Bürger manchmal (noch) schmunzeln. Die Beschreibung Schillers Leben in Ludwigsburg – an mehreren Orten und zu verschiedenen Zeiten – prägten diesen Menschen für seine kurze Lebenszeit. Es muss für die Familie Schiller in diesen Jahren, den Jugendjahren Friedrichs, eher ärmlich ausgesehen haben.

Dabei werden bei unseren Senioren Nachkriegserinnerungen wach. Bei den Schillers müssen diese gegensätzlichen Eindrücke, auf der einen Seite der Herzog Carl Eugen und auf der anderen eine strenge Offiziersfamilie, tiefe Einschnitte hinterlassen haben.

Ein fast immerwährend kranker junger Mann, mit einem unbändigen Geist etwas vollbringen zu wollen, beschreibt Andrea Hahn in sachlicher Abfolge. Kurz und prägnant die verlaufenden Ereignisse von Ort zu Ort. Auch damals schon waren Lebens-und Berufswünsche aus geprägt nach Vorbildern, genauso wie heute. Es waren für Schiller keine heiteren Jahre, obwohl er sich durch seine freundschaftlichen Verbindungen im (damals) fortgeschrittenen Alter wandelte.

Die von Andrea Hahn präzise wiedergegebenen Lebensjahre Friedrich Schillers bestätigen ihre „Gabe“ für ein Lese- und leicht verständliches Geschichtsbuch.

„Gut, dass es unseren Friedrich Schiller gegeben hat“.

Für ihre Exkursion nach Weimar…..wünsche ich ihr und dem Team viel Erfolg auf der Spurensuche. Sie werden sicherlich viel Neues entdecken und später den Lesern und Daheimgebliebenen in gewohnter Weise übermitteln.

09.12.2003

Senioren-Hilfe war dabei

Beim “Kaffeeklatsch“ mit dem Bürgerverein der Unteren Stadt1893 e.V. im Hans Klenk–Haus Ludwigsburg, November 2003

– Ein Beispiel zur Nachbarschaftspflege –

Mit dem Besuch des Bürgervereins der Unteren Stadt im AWO-Pflegezentrum Hans Klenk – Haus, Talstrasse 22-24 in Ludwigsburg, haben sich – wie es der Zufall will – zwei alte Nachbarinnen getroffen. Als hätte es so sein müssen. Schon allein mit dieser Tatsache ist der Verein wieder einmal seiner sozialen Aufgabe gerecht geworden.

War das eine Freude, sich wieder zu sehen! Frau Luise B., eine hochbetagte Heimbewohnerin mit nahezu 94 Jahren. Sie wohnte früher in der Abelstrasse. Mit viel Erlebtem und Erlittenem auf dem Buckel. Aber immer noch ein lustiges Wort auf den Lippen, wenn sie auch auf den Rollstuhl angewiesen ist. Einfach eine Ur schwäbin, gebürtig aus Erligheim. Ihre Angehörigen kommen fast täglich ins Pflegeheim.

Besucherin und Vereinsmitglied, Frau Ruth R., aus der nahen Bauhofstrasse, „wesentlich jünger“, hat wohl auch gesundheitliche Probleme, trotzdem spricht sie offen aus, was sie denkt, mit einem schlagfertigen und verschmitzten Lächeln. Sie wohnt noch zu Hause. Auch dort kümmert sich die Familie um sie. Zwei Frauen, mit denen man sich gut unterhalten – und auch zuhören – kann. Es kommt keine Langeweile auf, fast keine Atempause, so viel haben sich die Beiden zu erzählen, “das waren halt früher noch Zeiten!“ Kaffee trinken und Kuchen essen werden beinahe zur Nebensache. Es sei ihnen vergönnt, dass sie sich nächstes Jahr wieder im Seniorenheim begegnen. Vielleicht auch schon früher?

18.10.2003

SENIOREN-HILFE war dabei:

„Historische“ Schmiede in Ludwigsburg wird Museum – ältester Hufschmiedemeister Hermann Schäfer aus der „Unteren Stadt“ –

Dieser Tage kurz in der Presse erwähnt, und schon wurde das Haus des ältesten Hufschmieds in Ludwigsburg zum „Erlebnisort“. Man erkennt es an den „eisernen Ringen“ am Gemäuer. Innen sieht es aus, als ob da noch gearbeitet wird, alte Werkzeuge, Rauchfang mit Blasebalg, Amboss und Hämmer in jeder Größe, verrusste Wände und schwarze Decke.

Der Möglinger Schmiedemeister Gotthilf Hiesinger und seine beiden Mitarbeiter Ralph Schindler/Geselle und Christoph Wedel/Praktikant weckten die Schmiede Ecke Hospital- und Untere Reithaus-Straße aus dem „Dornröschenschlaf“. Mit Holzkohle wurde das Feuer angefacht, um die Eisen zum Glühen zu bringen. Dann wurden diese rot-orange glühenden Eisenstücke zum Hufeisen geschmiedet. Öfters in Wasser abgekühlt, wieder in die Feuersglut gelegt, weiter durch die kräftigen Hammerschläge geformt und mit Öffnungen für die Nägel versehen. Alle Eisen werden nach den Hufgrößen der Pferde gefertigt und angepasst. Eine wahre traditionelle Handwerkskunst diese Hufbeschlagsarbeiten.

Die seit 1887 bestehende Schmiedewerkstatt der Familie Schäfer wurde von ihr seit 1919 betrieben. Die Angehörigen möchten das Museumsstück unverändert bestehen lassen. Das Städt. Museum von Ludwigsburg und Engagierte des Bürgervereins der Unteren Stadt e.V. wollen zum Schloßjubiläum 2004 dieses historische Handwerk in alter Umgebung, eben diese Werkstatt, mit in die Darstellung der früheren Gewerke, der vielen örtlichen Handwerker mit einbeziehen.

Es wurde ein unerwartetes Erlebnis bei diesem Auftakt, zu welchem ein Film zur Dauereinrichtung gedreht wird. Meister Hiesinger bot mit seinen beiden Mannen alles was zum Hufe beschlagen gehört: zwei kräftige, muskelbepackte Arme und Kraft. So wie es der alte Besitzer und Schmiedemeister Hermann Schäfer selbst bis ins hohe Alter in seinem Betrieb ausgeübt hat. Urkunden des Landwirtschaftsministeriums von 1970-1972 zeigen seine guten Leistungen.

Der älteste Hufschmied Ludwigsburgs, über 90 Jahre alt, wohnt und lebt seit einiger Zeit im Pflegeheim Hans Klenk-Haus. Er wurde zu diesem Ereignis vom seinem Enkel vom Heim dazu geholt. Der heute 51 jährige Gotthilf Hiesinger arbeitete vor über 30 Jahren in der Schmiede von Hermann Schäfer.

Viele Interessenten, Presseleute und Fotografen waren gekommen. Sie haben alles „original“ und fachgerecht miterlebt: Das Schmieden der Hufeisen, nach alter Handwerkerart. Bei manchen Eisen mussten doch die modernen „Maschinen“ ein wenig Hilfe leisten. Zu dieser Vorführung waren zwei „lammfromme“ Pferde gebracht worden, die ihre Hufbeschläge erneuert bekamen. Ein Angehöriger von Herrn Schäfer meinte: „Die haben jetzt ihre Winterbereifung draufbekommen!“

Später zeigte Hiesinger das Dengeln einer Sense (…durch Hammerschläge schärfen…). Ein Filmmann meinte: „Das ist Musik“, und er hatte recht. Noch in der Ferne hörte man das rhythmische Hämmern.

Meister Hiesinger äußerte: „Meine Mitarbeiter sind meine Freunde“, das hört man auch nicht jeden Tag! Ein „rollender Hufbeschlagsbetrieb“ im ganzen Kreis Ludwigsburg und ein „pfundiges“ Team. Für manche Besucher war es ein Ausflug zurück in die Kindheit, mögen viele andere später an diesem Erlebnis teilhaben, das ab 01. Mai 2004 durch solche Vorführungen in der alten Schmiede für die jüngeren Generationen weiterleben soll.

Hufeisen sollen doch Glück bringen!