29.01.2005

EINER von vielen, oder doch der „Größte“?

Ludwigsburg/Württemberg: Alle wollen unseren Schiller!

„Denk mal Schiller“ – Schillerjahr 2005 in Ludwigsburg – www.schiller2005-bw.de lautet seine eigene Homepage. Auch eine e-mail-Adresse wurde kreiert: schiller@stadt.ludwigsburg.de Das ganze Internet quillt über.

Es sieht so aus als ob bundesweit ein Wettbewerb unter den Städten und Gemeinden „ausgebrochen“ wäre. Jeder will sich unseren großen Dichter zunutze machen, sich seinem 200. Todestag am 09. Mai 1805 widmen. Allein in LUDWIGSBURG mit um die 60 Veranstaltungen, auch an Orten und Plätzen seines Schaffens. Überall wo Schiller seine Fußstapfen hinterliess, dort werden Schlagworte ausgegraben und die Lebendigkeit seiner Worte gefeiert. Nichts wird ausgelassen. Selbst „Schiller als Hausvater“ wird hinterfragt. Alle Spuren werden verfolgt. Auch das Ludwigsburger Schiller Denkmal wird vom Todestag an für sieben Monate verhüllt.

Die freie Autorin Andrea Hahn begibt sich in ihrer Reihe auf „Literatur-Spaziergänge“, www.litspaz.de Ludwigsburg – Literarische Spuren – Kerner, Mörike, Schiller, Tony Schumacher, Strauß und Vischer © 2004: Andreas Hackenberg, Verlag, Antiquariat, Medienservice 71638 Ludwigsburg ISBN 3-937280-04-9

Mit der Überschrift: Nicht mehr als ein Deserteur – nicht weniger als ein Genie Friedrich Schiller widmet Andrea Hahn „unserem“ Schiller mit 10 Seiten, ein gekonnt gestrafftes Lebensbild in unserer „Stadt“. Zu manchen Zeiten eher ein „Dorf“. Worüber heute die Bürger manchmal (noch) schmunzeln. Die Beschreibung Schillers Leben in Ludwigsburg – an mehreren Orten und zu verschiedenen Zeiten – prägten diesen Menschen für seine kurze Lebenszeit. Es muss für die Familie Schiller in diesen Jahren, den Jugendjahren Friedrichs, eher ärmlich ausgesehen haben.

Dabei werden bei unseren Senioren Nachkriegserinnerungen wach. Bei den Schillers müssen diese gegensätzlichen Eindrücke, auf der einen Seite der Herzog Carl Eugen und auf der anderen eine strenge Offiziersfamilie, tiefe Einschnitte hinterlassen haben.

Ein fast immerwährend kranker junger Mann, mit einem unbändigen Geist etwas vollbringen zu wollen, beschreibt Andrea Hahn in sachlicher Abfolge. Kurz und prägnant die verlaufenden Ereignisse von Ort zu Ort. Auch damals schon waren Lebens-und Berufswünsche aus geprägt nach Vorbildern, genauso wie heute. Es waren für Schiller keine heiteren Jahre, obwohl er sich durch seine freundschaftlichen Verbindungen im (damals) fortgeschrittenen Alter wandelte.

Die von Andrea Hahn präzise wiedergegebenen Lebensjahre Friedrich Schillers bestätigen ihre „Gabe“ für ein Lese- und leicht verständliches Geschichtsbuch.

„Gut, dass es unseren Friedrich Schiller gegeben hat“.

Für ihre Exkursion nach Weimar…..wünsche ich ihr und dem Team viel Erfolg auf der Spurensuche. Sie werden sicherlich viel Neues entdecken und später den Lesern und Daheimgebliebenen in gewohnter Weise übermitteln.