JES – Bericht Nr. 23 – 14.07.2003

FW [AW] am 17. Mai 2007

15.07.2003

„JES“ – Jugend engagiert sich – mit „Herz“ Abschluß des Schüler Freiwilligen-Projekts im Pflegeheim in Ludwigsburg

Mit einer netten Geste verabschiedete Frau Christa Kurtenbach, vom Sozialen Dienst des AWO-Pflegezentrums Hans Klenk-Haus, am Montag, 14.07.2003 die Schülergruppe.

Bei einer spritzigen Bowle im Innenhof des Pflegeheims, überreichte sie jedem der Schüler eine Anstecknadel mit einem kleinen, roten Herz, zur Erinnerung an die mit der Gruppe und den Senioren verbrachten Treffs. Es waren über 20 Termine, in über 20 Wochen, seit Februar diesen Jahres.

Das vom Begleiter und Mitarbeiter des Teams, Friedrich Wiesenauer,
gewählte Motto:

Jung und alt müssen wieder zusammen finden
ist aufgegangen und müsste eigentlich viele andere beflügeln, Gleiches zu tun.

In einem Abschlußbericht des 16-jährigen Benjamin, schilderte er seine Eindrücke und Erfahrungen dieser gemeinsamen Zeit im Pflegeheim mit den Seniorinnen und Senioren. JES – Jugend engagiert sich – ein weiterführendes Thema in der Freiwilligenarbeit zum Gemeinwohl in einer Stadt wie Ludwigsburg. Nachahmenswert!

Am 15.07.2003 zum Schulabschluß in der Osterholzschule, werden bei einem Klassenfest der 9 A und B, die Urkunden durch den Schirmherrn, dem Leiter der Soz. Dienste der Stadt Ludwigsburg, W. Albrecht, überreicht. Ein besonderer Dank wird der Religionslehrerin und Initiatorin der Aktion, Frau Beate Roth, ausgesprochen. Sie hat durch ihr Engagement im Rahmen des Unterrichts immer wieder mit den Schülern, schon bei früheren Besuchen, Kontakt zum Alten-und Pflegeheim hergestellt.

Am 18.07.2003 endet das gesamte Projekt mit den Teilnehmern bei einem Essen in einem Ludwigsburger Spezialitäten-Restaurant.

Dank an die Landesstiftung Baden-Württemberg für die finanzielle Förderung und dem Paritätischen Bildungswerk e.V., Stuttgart für die Organisation.

Im Oktober 2003 sollen bei einem großen „Meeting“ aller JES-Projekte in Baden-Württ., mit den Schülern und „Machern“, voraussichtlich in Heidelberg, die Erfahrungen der einzelnen Aufgaben ausgetauscht und präsentiert werden.

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07.07.2003

„SENIOREN-HILFE“ mit „Anna“ und „Paul“ unterwegs:

Ein großes Vorbild verpflichtet – das „Ristorante Pavarotti“ in Ludwigsburg

Seit 7 Jahren betreiben zwei italienische Familien hier das gern besuchte Speise-Restaurant. Deshalb auch der Name des von den Unternehmern und ihren Frauen verehrten Künstlers.

Der italienische Star-Tenor (67), ein Geniesser, wörtlich: „Kein Künstler ist unsterblich und vielleicht noch nicht einmal ich“.

Die beiden Brüder Salvatore (34) und Santo (41) führen mit ihren Ehefrauen Inka und Rosetta, das fein eingerichtete, gediegene Lokal im Ludwigsburger Norden, in der Bietigheimer Straße 8. Die heranwachsenden „Bambini“ werden bald nachrücken. Ein „edles“ Restaurant, mit etwa 55 Plätzen, für Gäste, die das „mediterrane“ Geschmacksgefühl mögen und je nach Saison und Wunsch, alles was von „Italia“ kommt, gerne verzehren und trinken.

Die ganze Familie kommt aus Calabrien, unten am „Stiefel“, nahe Sizilien. Salvatore, seit 1986 in deutschen Landen, begann als „Tellerwäscher“, lernte Kochen im „Casa Mia“ nahe München und in Fürstenfeldbruck im „Ristorante il Caretto“.

Die erlesene Speisen- und Getränkekarte lässt keine Wünsche offen. Von frischen Fischen und hausgemachten Nudeln, sehr speziellen Pizzen in vielen Variationen. Mit einer großen Auswahl an Weinen aus herrlichen Regionen Italiens, wird der Gaumen verwöhnt. – Tüchtige Helfer in der Küche, Giulia, die Aushilfe, und seit langem, Antonio aus Albanien. Sie gehören dazu, zum Team im „Pavarotti“. Auch Feste aller Art, können dort auf Bestellung gefeiert werden.

Eine empfehlenswerte Stätte für den Gast aus der Stadt und für Besucher von außerhalb, die dem Namen

„Pavarotti“

wahrlich gerecht werden muß.

Und das tun sie, alle – besonders, wenn Anna und Paul dort öfters „speisen“. Ein (leider) nicht mehr alltägliches Erlebnis in unserer heutigen, schwierigen Zeit, in der Speisekultur. Die relativ junge Generation behauptet sich in der Gastronomie dennoch, die herrschenden trüben Aussichten, etwas aufzuheitern – durch enorme Gastfreundlichkeit und gebotenem Service – einfach mit einer guten und schmackhaften Küche des Landes an und im Mittelmeer, dem (fast) immer sonnigen Süden: Bella Italia!

Jahresfest, Sommerfest, wetterfest

FW [AW] am 17. Mai 2007

16.06.2003

SENIOREN-HILFE war zu Gast, auch „JES“ war dabei:

Jahresfest, Sommerfest, wetterfest…..im Pflegezentrum, am Samstag, den 14. Juni 2003

Das Wetter war Thema Nr.1 an diesem Nachmittag. (Auch anderenorts wurden Feste durch Unwetter unterbrochen, hier sind wir noch glimpflich davon gekommen.) Aber der Reihe nach. Mit viel „Liebe im Detail“ haben fleißige Hände aus dem ganzen Haus dieses Fest vorbereitet. Man hatte schließlich etwas zu feiern. Über ein Jahr im neuen Pflegeheim. Wie schnell die Zeit vergeht…… Küche und Keller taten das Ihrige dazu, um den Bewohnern, Angehörigen und Gästen einen fröhlichen Frühsommer-Nachmittag zu bieten.

Viele Ehrenamtliche halfen tüchtig mit. Katharina Gardyan von der Verwaltung wurde zur Waffelbäckerin, zusammen mit dem Sohn der ältesten Heimbewohnerin, einem Freiwilligen, Horst Gosslar, der „weihnachtsmarkterprobte“ Waffelbäcker. Sie brachten das leckere Gebäck unter die Leute. Alle Zivis langten mit zu. Selbst die Damen der Hausleitung haben „Luftballons“ aufgeblasen. Vom frisch gerichteten Salat-Büffet bis zur roten Wurst vom Grill, Kaffee und Gebäck, kühle Getränke, vom Sprudel, Säften, Bier und Wein, alles wurde „festgerecht“ serviert. Tischschmuck, etwas Besonderes: noch grüne Ähren stengel und gebastelte rote Rosen zierten Tische und Wände. Sonnenschirme, weiße Tischtücher rundeten den Rahmen im Innenhof zwischen Alt-und Neubau ab. Die Bewohner konnten es schon eine Stunde zuvor kaum erwarten, was sie alles „erwarten“ sollte. Am drei kamen die Musiker der Senioren-Kapelle des Musikvereins Ludwigsburg Ossweil e.V., alte Bekannte. Was für ein freudiges Wiedersehen, mit Wolfgang Nägele, dem langjährigen Dirigenten. Sie spielten fast alles, die Bewohner dankten den schwitzenden Musikanten mit großem Applaus. Sie leisteten was!

Doch plötzlich kam die nicht vermutete Gewitterfront rasch heran. Man orakelte: Es darf bis halb sechs nicht regnen! Gefehlt, schneller als gedacht, prasselten große Regentropfen herab. Schnell sollten alle Heimbewohner ins Trockene, in die Cafeteria. Man hatte vorher diese unvermutete Situation schon theoretisch geprobt. Es folgte ein heftiger Platzregen, von Blitzen und Donner begleitet. Windböen ließen die Sonnenschirme durch die Luft fliegen. Die Improvisation begann, und wie! Ein wenig naß wurden Manche schon, es tat gut, bei dieser Hitze…… Selbst der „Stelzenmann und Jongleur“, E. Nitsche aus Schwieberdingen, flog bei nahe durch die Luft und musste seine Darbietungen mit den „Seifenblasen“ rasch beenden.

Alles lief besser als gedacht, und tat der Feststimmung keinen Abbruch. In der Cafeteria gings weiter. Die Musikkapelle zog ins Trockene.

Ein Rollstuhltanz mit Elke Mayer und Partnerin rieß die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin, mit gewünschten Zugaben. Daß man mit dem Rollstuhl so was bieten kann, einfach toll! – Auch der Verkaufsstand der Soz. Betreuung, mit den Damen der Hospizwache, wurde innen neu aufgebaut.

Die seit Tagen über der Stadt liegenden Hitze und Schwüle, mit über 35 Grad (im Schatten) wurde an diesem Nachmittag mit dem „Wetter“ zu einem erfrischenden Abend. Man konnte wieder durchatmen (und später sicher auch gut schlafen!) Gekonnt, gelungen, prima, so verabschiedeten sich die Gäste von ihren Heimbewohnern. „Man war an diesem Nachmittag ja unter sich“, da konnte das Wetter einen auch nicht aus der Ruhe bringen. Gut, dass wir das nicht auch noch „steuern“ können! –

Mit einem Umtrunk dankte die Einrichtungsleiterin „ihren“ Mitmachenden für das bestens organisierte Fest im neuen Haus. „Fast alles lief wie geplant“, meinte die Hauswirtschaftsleiterin. „Nur durch solche – beinahe – unerwarteten Ereignisse, lernt man fürs nächste Mal“, registrierte der Chef-Koch. Gott sei Dank, das Wetter brachte das kühlende, dringend notwendige Naß, von „Schafskälte“ keine Spur…… Kurz danach sah alles wieder so aus, als ob nichts gewesen wäre. Wie von „Geisterhand“ war alles beim alten – dem Heimalltag. Dafür sorgten die emsigen Frauen, die immer den „Dreck“ wegschaffen. – ES WAR EINFACH EIN SCHÖNES FEST!

Gleichzeitig JES – Bericht Nr. 19 – „JES“ WAR AUCH ZU GAST im Hans Klenk-Haus, unter den vielen Ehrenamtlichen. Über vier Stunden waren die Jungens dabei. Leider fehlte Diana, „sie hat was versäumt“, meinten die etwas geschafften Schüler. Sie fahren am 16.06.2003 für eine Woche mit den beiden Klassen und vier Lehrern nach JESolo/Italien. Schöne Tage! Und kommt alle gesund zurück!

Drei unerwartete Erlebnisse

FW [AW] am 17. Mai 2007

14.06.2003

Senioren-Hilfe unterwegs an…… einem, dem Freitag, dem 13. Juni 2003, dem einzigen in diesem Jahr 2003, der nächste erst wieder im Februar 2004…. ….Drei unerwartete Erlebnisse….

Erste Begegnung….. …..auf der Wilhelmstraße in Ludwigsburg, nahe dem „Blühenden Barock“, trifft man so gegen 9 Uhr am Morgen, Ecke Eberhard Straße, eine etwas ältere Dame mit einem Gehwagen. Vorne im Ablagekorb ein Strohhut – wie ein Markenzeichen. Man nähert sich, kennt sich nicht, und plötzlich fragt die Dame: Haben Sie mir 10 Euro? Rasch wird verneint, wozu auch? So arm sieht die Frau nicht aus, aber…….sie ist verwirrt. Bleibt mitten auf der Straße stehen und fragt nochmals. Ja, für was brauchen Sie denn das Geld? „Ich habs halt nicht mehr“, ich brauche es, wiederholt sie. Man bittet sie, doch die Straße vollends zu überqueren. Sie folgt. Wo sie denn hin wolle? Sie stammelt etwas von L…..A…..V, mehr hört man nicht. Und sie geht ihres Weges……. Man ist ein wenig überrascht, was die Dame alleine auf dem Weg in die Stadt eigentlich will…. Im Eckhaus ist die Polizei, die Kriminal-Polizei. Man geht ins das historische Gebäude, gleich ist ein Schalter rechts. Ah, das sitzt eine junge Frau und telefoniert. Man wartet bis sie auflegt und wird angesprochen. Über die soeben angetroffene, verwirrte Frau wird berichtet. Man sollte sich um sie doch kümmern……. Die freundliche Dame hinter der Glasscheibe meint: „Diese Frau kennen wir, die kommt jeden Tag hier vorbei und stellt immer wieder dieselbe Frage, nach den zehn Euro“… Man ist wieder überrascht über diese Aussage. Es scheint so, dass niemand was bemerken will, denn unternimmt, sich dieser „verwirrten, alten“ Dame annimmt……(?) Kann das sein?

Zweite Begegnung: Am Kaffeeberg der Stadt, einer bekannten Bäckerei und Konditorei, kauft man sich zwei frische Brezeln, sicher die besten, die man hier bekommt, knackig mit prima Lauge…Im Laden wird man von zwei „properen“, jungen Verkäuferinnen begrüsst. Das gefällt einem. Während des Einkaufs betritt eine gut gebräunte Frau das Geschäft. Die beiden jungen „Mädchen“, wie im Chor: „Guten Morgen Chefin“! Eine tolle Begrüssung, das gefällt einem noch mehr. Die Frau geht hinter den Ladentisch und nimmt eine nach der anderen, die Verkäuferinnen in den Arm, anscheinend eine besondere Zuneigung. Man ist noch mehr überrascht. Da, die gut erholt aussehende Frau sagt: „Ist doch klar, ich war ja schließlich eine Woche im Urlaub!“ Jetzt ist es raus. Alle müssen dort ein prima „Arbeitsklima“ haben – und einen besonders netten Umgang mit „seinem“ Personal pflegen..… Das müsste überall so sein!

Drittes Erlebnis: In der „betagten“ Lindenstraße, es könnte eine Jugendstil Fassade sein, sieht wenigstens so aus, mit zwei Schaufenstern und „etwas Trödel“ und „Klamotten“. Ein „Second-Hand Laden“. Die Ladentür ist offen, es ist ja schon heiß, an diesem Frühsommer-Morgen. Im linken Fenster entdeckt man, leicht nach hinten versetzt, eine Kaffee Kanne, oh je, ohne Deckel. Könnte aus der Gründerzeit sein. Man geht hinein, zwei Damen im Geschäft. Die eine muß die Chefin sein, man wird höflich angesprochen, die andere probiert gerade Röcke an. Man kommt ins Gespräch, denn man will ja die Kaffeekanne, das war die Absicht. Aber was erwidert die freundliche Inhaberin: „Die können Sie leider nicht haben, das ist und bleibt meine eigene, den Deckel habe ich „verschlampert“. Wissen Sie, da ist Wasser drin, damit befeuchte ich bei der Hitze meine Hände. Die Öffnung an der Kanne ist aber nicht so groß, vielleicht für eine schlanke Hand. Man glaubt ihr. Aber man nimmt an, sie verwendet diese weiße, antike Kanne, vielleicht aus Porzellan, als Gießkanne, für die schöne Pflanze im Laden, auf einem ebenfalls antiken „Sockel“ , eine kleine Säule vielleicht. Solls der Pflanze gut bekommen, das kühle Naß. Aber die Kanne bleibt bei der Geschäftsfrau. Schade, aber man solle wiederkommen. Das wird man tun. Schnell war eine halbe Stunde rum. Die Kundin hatte inzwischen ihren „Wunschrock“ gefunden. Sie war’s sicher zufrieden. Vielleicht nähert man sich künftig und kommt ins „Geschäft“. Mit einem „alten Möbelstück“, eine Frisierkommode, mit einem ovalen Spiegel würde in den Laden passen…..und noch viel mehr. Die Inhaberin, Frau Karla K. wird einen sicher in guter Erinnerung behalten. Man hat viel miteinander „geschwätzt“, und das war gut so.

Der Tag ist fast „gerettet“, nämlich der Freitag, der Dreizehnte, der einzige in diesem Jahre 2003. Nur sollte man überhaupt nicht abergläubisch sein, oder doch?

06.06.2003

Beliebte „Klassik-Konzerte am Abend“ im Hans Klenk-Haus Ludwigsburg, 06.06.2003

Fortsetzung der Klassik-Reihe mit einem Glanzlicht, jeden ersten Freitag im Monat. „Konzertgenuss erster Güte“, meinte Christa Kurtenbach von der Soz. Betreuung. „Erfrischend“, trotz hochsommerlichen Temperaturen und kühlen Getränken, lauschten Heimbewohner und Gäste den hochklassischen Darbietungen der eingeladenen Künstler. Aus dem musikalischen „Familien-Quartett“ Enrico Trummer, Kornwestheim.

Sohn Immanuel, so um die 20, jetzt schon ein genialer „Meister“ mit seiner nahezu 150 Jahre alten Geige, des Erbauers Vuillaume. Von denen es sicher nicht mehr viele gibt. Begleitet von seiner Mutter Michaela (Kantorin an der Evang. Steig-Kirche in Stgt.-Bad Cannstatt) am wohlklingenden Steinway-Flügel. Dank der guten Klangwirkung in der Cafeteria des Hauses, war es trotz Hitze, für die Beiden ein harmonisches Miteinander. Werke von Bach, leicht und beschwingt, von Mozart „Variationen“, heiter und schwungvoll melodisch, Masenet, Kreisler und Lalo. Rundum ein gelungener Abend. „Er beflügelte die Seele“, gekonnt geboten von „herrlichen Menschen“, so die Stimmen der Gäste.

Mit „Saiten“ und „Tasten“ erfuhr man wieder, über welches „Musikgut“ wir eigentlich verfügen. Immanuel, der Noch-Zivildienstleistende im AWO Haus, ein bescheidener, junger Mann, weiß noch nicht, wem er sich mehr widmen möchte, der klassischen Musik oder den Computer beherrschen. Sein Lebensweg scheint vorgezeichnet, das weiß er.

Begrüsst und verabschiedet wurden die Zuhörer von der Einrichtungsleiterin Gabriele Frischmuth.