Ansichten in einer Stadt eine kleine Strasse, die schönste und edelste – die Marstallstrasse
Gasthaus Waldhorn ältestes Gebäude der Stadt, auch Richthaus genannt, wegen der Genauigkeit
kunstvolles Wirtshausschild am Waldhorn
Marstallstrasse von Osten zur Innenstadt
Marstallstrasse mit Palais Grävenitz
Eingangsportal Palais Grävenitz
Eingang mittlerer Schlosshof Ludwigsburg
Abonniere unseren kostenlosen RSS feed
Historie und Moderne treffen sich im sanierten Heilbronner Torhaus
Meinung Senioren-Hilfe:
Historie und Moderne treffen sich im sanierten Heilbronner Torhaus
Das umgesetzte Gedankenspiel des Ludwigsburger Architekten Michael Schelle bedarf einer näheren Erläuterung. Manch einer der Betrachter wird es anfangs nicht gleich begreifen, was sich dort – im Heilbronner Torhaus – vollzogen hat. Und wird sich damit auseinander setzen(müssen/wollen). Selbst die Bauämter und der Denkmalschutz spielten dabei eine gewichtige Rolle mit, und das ist/war gut so. Das Zusammentreffen von „alt“ und neu“ in diesem „winzigen“ ehemaligen Wächterhäuschen war gewollt und durchdacht, nur das Verständnis dazu muss zuerst geweckt werden. An sichtbaren Deutlichkeiten wird diese Kombination an und mit vielen neuen Elementen erkennbar. Wir „Laien“ können darüber reden und diskutieren, die eingebauten „Gegenstände“ stellen sich einfach dar. Verbunden mit dezenten farblichen Akzenten, baulichen Notwendigkeiten, dauert es schon ein gewisse Zeit, die dahinterstehende Philosophie und den nötigen Zweck zu erfassen. Eine breite Diskussion wird hoffentlich losbrechen.
Die vorhandene Bausubstanz, einige hundert Jahre alt, machte den Einsatz moderner Hilfsmittel erforderlich. Mancher Besucher wird sich spontan begeistern, andere wieder werden den Kopf schütteln, ob der Verwendung von Stahl, Beton, Stein, Glas und Holz an prägnanten Stellen und Flächen. Es behauptet sich, das kleine Wächterhaus dort unten im „Täle“, zum grossen Gegenüber, den Schlossbauten. Auf jeden Fall wurde eine harmonische Verbindung hergestellt. Ein gewagter Vorgang, aber viel Altes blieb erhalten. Sichtbar im oberen Stockwerk, mit den drei kleinen Ausstellungszimmern, hervorragend gelungene Architektur an Decken, Wänden und Böden. Selbst dem Lärm von draussen wurde gegen gehalten. Im Parterre überraschen an der Decke, zwischen weiss gekalkten Balkenstücken, Eisenträger auf dünnen runden Pfeilern ruhend und zwei anthrazitfarbene, glatt geschliffene Sichtbetonwände mit passenden Knopfabdeckungen. Dazwischen die modern gestaltete und nötige Sanitäranlage. Leider fehlt die oft angedeutete „ochsenblutfarbene“ Rückwand auf dem „stillen Örtchen“. Eine gediegene Beleuchtung hellt die Räumlichkeit – auch mit kleinen Strahlern – auf. Der Steinfliesenboden vollendet die Gestaltung. Verschieden große Fensteröffnungen, auch kleine, halbrunde Flügel, alte dicke Mauern, erinnern an die frühere, nahezu sehr einfachen Nutzung, von den Menschen, die das Schloss und die Stadt bewachen mussten.
Ausgefüllt mit dem Prädikat „Leben“ ist das Haus schon geworden und die überaus neugierigen kommenden Besucher werden sich nach und nach entscheiden, dass das historische Bauwerk eine endgültige Verknüpfung zur Geschichte wiedergefunden hat. Und das in einer so jungen Stadt wie unserem Ludwigsburg. Die anderorts noch offenen (Bau-)Lücken werden sicherlich rasch geschlossen sein.
Den vielen Mitbeteiligten ein Dank für ihre handwerklichen Leistungen. Herr Architekt, es war doch eine lohnende Aufgabe, bis ins Detail! Der finanzielle Einsatz fiel auf „guten Boden“. Ein „Schmuckstück“ ist entstanden, es gibt hier kein „Pendant“, weil es dieses Torhaus in seinem klassizistischen Stil nur einmal gibt. Auf breiter Basis, wie aussen erkennbar, durch die neu geschaffenen Anlagen. Einladend zum Gang durch unsere Geschichte.
Der Bürgerverein tut sein Übriges dazu mit der Darstellung im Haus: „Das alte Handwerk“.
Deshalb, „Vorhang auf zum nächsten Akt unserer Geschichte“! Der Bürgerverein der Unteren Stadt 1893 e.V. Ludwigsburg spielt mit seinen Akteuren mit.
Zur Eröffnung 01. Mai 2004 –
Wappen und Marstallstrasse
„Ludwigsburg kann was erleben“ zum Festtag der Unteren Stadt am 01. Mai 2004:
Marstallstrasse nach Osten, Hintergrund Eingang mittlerer Schlosshof
Das Marstall-Wappen vom alten Reithaus und seine Strasse
Das ehemalige Portal des Marstalls taucht aus der Versenkung auf. Es soll zum 01. Mai wieder ans Tageslicht kommen. Einem Bericht der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 14.09.2002 ist zu entnehmen, dass die damalige Idee des Stadtplaners Herrn Dr. Volker Rosenstiel, das „Relikt“ flach auf dem Boden montiert und kombiniert mit einer Wasserfläche, auf deren Grund ein nachgebildetes Portal schimmert, nicht umgesetzt wurde. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Julius Mihm, sagte damals: Man muss für dieses Wappen einen neuen räumlichen Zusammenhang finden, der erweckt dann die Erinnerung.
Zum Wappen selbst: Das alte Giebelfragment trägt das Herzöglich Württembergische Wappen mit der Colande des Herzöglich Württembergischen Ritterordens vor der Jagd – 1702 von Eberhard Ludwig gestiftet – flankiert von den spiegelbildlich gegenübergestellten Initialen des Herzogs und der Jahreszahl „1732“. Über dem Wappen ist der Herzogshut zu sehen, darunter die nahezu vollplastische Darstellung eines Pferdes in Levade.
Die viel beschriebene und bedeutende Marstallstrasse ist nunmehr umgebaut, mit einem ampelgeregelten Übergang zum Schloss. Die Besucherströme zur Stadtmitte hin und zurück, werden den neuen Standpunkt dieses geschichtsträchtigen Wappens in voller Pracht beäugen können. Eine endgültige und liebenswerte Geste der Stadt Ludwigsburg, dieses beziehungsreiche Detail zu neuen Ehren kommen zu lassen. Es entsteht eine Abrundung zu den historischen Bauten in der Marstallstrasse, im Gegensatz zum modernen Marstall Center. Im Palais Grävenitz wurde Landesgeschichte geschrieben und gelebt.
Der Dornröschenschlaf des steinernen Relikts, in guter Verpackung, im städtischen Bauhof, ist beendet. Die Restauration begann eigentlich schon 1991. Da wurde es vom Marstall-Center entfernt und zu einer fraglichen Weiterverwendung eingemottet.
Alten Zeichnungen ist eine Komplexität mit Stützpfeilern und einem Giebelfragment zu entnehmen. Diese Form wird das alte „Reithaus-Wappen“ jetzt nicht mehr bekommen können, da diese Teile fehlen und durch neue Materialien und Formen ersetzt und ergänzt werden müssen.
Insgesamt ist das historische Wappen ein Teil der gesamten Unteren Stadt. Viele Experten bemühen sich zum Schlossjubiläum mit einem ausgefeilten und umfangreichen Programm, den Bürgern das „Alte Ludwigsburg“ vom Ursprung her, wieder aufleben zu lassen. Und sei es auch nur zum 300. Geburtstag des prächtigen Barockschlosses. Der über 100 Jahre alte Bürgerverein der Unteren Stadt trägt an der neuen Verwirklichung dieses Wappens einen entscheidenden Anteil bei. Er hat sein Reithaus-Portal wieder.
Stilechte Attraktionen der Handwerker, Händler und Gastwirte. So mancher wird sich in diese früheren Zeiten zurückversetzen können und wollen. Das hat die Stadt noch nie erlebt. Denn viele lukullische Köstlichkeiten werden dargereicht. Keiner soll bei den Genüssen zu kurz kommen. Solch ein Fest gibt es nur einmal und kann nicht wiederholt werden. Nehmen wir einfach an den damaligen „barockalen“ Festivitäten teil, es sei uns gegönnt, unser Ludwigsburg auf diese Art und höfische Weise zu erleben und zu geniessen.
Schreiten wir durch das „Portal des Marstalls“ und geschichtliche Erinnerungen werden wieder wach und lebendig. Das Kunstwerk eines Steinmetzen, ganz aus Natursandstein gehauen. Hoffentlich hält es den Einflüssen unserer geschädigten Umwelt stande.
(Es sei gestattet, dass inhaltliche Details der Ludwigsburger Kreiszeitung, Ausgabe vom 14.09.2002, übernommen wurden.)
Portal Bild-Übernahme aus 250 Jahre Ludwigsburg 1954, Herausgeber Stadt Ludwigsburg, Wappen Privatbild/Bearbeitung: Horst Gosslar
Ludwigsburg – Stationen einer Stadt
Bürgerverein inmitten unserer Geschichte:
Beschreibung eines Kapitels aus dem Buch
Ludwigsburg – Stationen einer Stadt
von Andrea Hahn
Jagdschloss – Residenz – Garnison – Medienstandort
Vom Anfang bis heute, ins 300. Jubiläumsjahr 2004, hat die Schriftstellerin Andrea Hahn „alles“ auf einen Nenner gebracht. Sie hat in ihrem kleinen handlichen Büchlein nahezu nichts vergessen.
Auf Seite 80 beginnt mit dem Titel: Kanonen, Holzkernräder und ein „Reinlichkeitsproblem“ die Beschreibung der Unteren Stadt Ludwigsburgs. Es macht einfach Freude diese Zeilen zu „verschlingen“, Leser sind gleich mittendrin im Geschehen. Sie erkennen die wichtige Bedeutung dieses ältesten Stadtteils. Entstanden aus ärmlichen und einfachsten Verhältnissen, zu einem mit beiden Händen anpackenden Handwerkervolk. Zugereist aus vielen Ländern zum Schlossbau. Fast so wie es heute in den kleinen Strassen und Gassen, den vielen hergerichteten Häusern, anzutreffen ist. Menschen wohnen und leben dort aus „aller Herren Länder“.
Als Kernzelle des Handwerks wird die Untere Stadt beschrieben. Dort liessen sich Handwerker und Geschäftsleute nieder, die die Versorgung der lokalen Bedürfnisse übernahmen. Sie leisteten Pionierarbeit durch ihre Geschicklichkeit, ohne die eine Residenz-, eine Militär- und Bürgerstadt nicht auskam um weiterwachsen zu können. Wörtlich: Die Geschichte dieser “kleinen Leute“ und ihrer Siedlung wach zu halten, hat sich der 1893 gegründete „Verein der Unteren Stadt“ zu einer seiner vielfältigen Aufgaben gemacht.
Und diese getroffene Feststellung gilt auch im 111. Jahr des Bestehens der Bürgervereins. Unsere Geschichte wiederholt sich doch – immer mit anderen Menschen. Eine sachliche, informative, kurzweilige Beschreibung vom „Erdhügel“ bis ins 21. Jahrhundert.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Andreas Hackenberg, 71638 Ludwigsburg © 2004
126 S., farbig, 45 Abb. Gebunden (Fadenheftung), ISBN 3-937280-02-02, 14,90 €, http://www.vam-hackenberg.de und der Autorin Andrea Hahn
Die Leser warten auf die im September 2004 erscheinenden „Literarische Spuren“ zum 200. Geburtstag von Eduard Mörike.
Programm zum Festtag der Unteren Stadt
Ein Festtag in der Unteren Stadt am Samstag, 01. Mai 2004
Veranstalter: Städtisches Museum der Stadt Ludwigsburg
Programm zum 300. Geburtstag Schloss Ludwigsburg
10.30 Uhr
„Unterwegs von A nach B“ – Eröffnung der Ausstellung zur Unteren Stadt im Städtischen Museum
Ludwigsburg / Kulturzentrum. Erster Bürgermeister Andreas Hesky
11.30 Uhr
Eröffnung des Heilbronner Torhauses mit der Ausstellung des Vereins der Unteren Stadt über
„Das alte Handwerk“. Oberbürgermeister Werner Spec
12.30 Uhr
Einweihung der neu gestalteten Marstallstraße mit neuem Reithaus-Portal. Oberbürgermeister
Werner Spec und Frank Ritschek, Geschäftsführer der Marstall-Verwaltungsgesellschaft
13.00 Uhr
Eröffnung der Alten Hufschmiede in der Unteren Reithausstraße mit Schauschmieden und
Pferdebeschlagen. Erster Bürgermeister Andreas Hesky
14.00 Uhr
Führung durch die Untere Stadt mit überraschenden Begegnungen (Wolfgang Könninger und
Timo Brunke)
14.30 Uhr
Besteigung des Marstall-Centers mit Edmund Banhart
15.00 Uhr
Führung mit Dr. Sting durch die Untere Stadt
15.00 Uhr
„Reserl am Hof“, Verfilmung nach dem Buch von Tony Schumacher. Nachmittagsfilm im Luna-Kino
15.30 Uhr
Führung durch das Palais Grävenitz mit Baron von Bühler (alias Herbert Rommel)
16.00 Uhr
Führung durch die Untere Stadt mit überraschenden Begegnungen (Wolfgang Könninger und
Timo Brunke)
16.30 Uhr
Führung mit Dr. Sting durch die Untere Stadt
17.00 Uhr
Vortrag von Daniel Schulz (MA) : „Die Kroaten beim Schlossbau“ Kroatische Gemeinde
Nachmittagsfilm Luna (Titel noch offen)
Führung durch das Palais Grävenitz mit Baron von Bühler (alias Herbert Rommel)
17.30 Uhr
Vortrag von Dr. Klaus Merten über „Eberhard Ludwig“ / Palais Grävenitz
18.00 Uhr
Vortrag von Dr. Sybille Oßwald-Bargende über „Das Grävenitz-Palais“ / Palais Grävenitz
20.00 Uhr
Der Tag klingt aus . . . Im großen Saal der Kroatischen Gemeinde mit Live-Musik
(Programm-Änderungen vorbehalten)
Öffnungszeiten im Jubiläumsjahr 2004:
„Heilbronner Torhaus“: Jeden 1. und 3. Sonntag der Monate Mai bis Oktober von 11 – 17 Uhr
„Hufschmiede Schäfer“ untere Reithausstrasse: Jeden 1. und 3. Samstag der Monate Mai bis Oktober von 11 – 16 Uhr
Ein Stadtteil steht für einen Tag ganz im Blickpunkt.
Der älteste in Ludwigsburg: die Untere Stadt.
Vor dreihundert Jahren begannen die aus ganz Europa angereisten Handwerker, Architekten und Künstler mit dem Bau des Barock-Schlosses.
Alte Strassen, Plätze und aufwändig sanierte Gebäude treten wieder markant ins Stadtbild. Bedeutend war und ist die
Marstallstrasse, mit den historischen Bauten, auch dem ältesten Haus der Stadt, das Gasthaus „Waldhorn“.Zum Fest wird der damalige Zweck und Nutzen wieder wach gerufen, dargestellt und mit Leben ausgefüllt. Reges Treiben sollen die Bürger und Gäste dort miterleben und sich in die seinerzeitige Stadtgeschichte zurück versetzen lassen. Die ganze Strasse wurde erneuert und verschönert. Als krönender Abschluß wird das ehemalige – aus Stein gehauene – Reithaus-Portal auf Stelen aufgestellt, am Festtag enthüllt und einen Ehrenplatz erhalten. Direkt am Marstall-Center, einem neuzeitlichen Bau, nicht zu jedermanns Freude.
Das städtische Museum eröffnet eine Ausstellung mit dem Titel „Unterwegs von A nach B“. Der Gegensatz zwischen Schloss und wachsender Stadt.
Eines der sechs Torhäuser, das Heilbronner Torhaus wird nach einer Totalsanierung an diesem Tag mit der Ausstellung „Das alte Handwerk“ eröffnet und zur Nutzung dem Bürgerverein der Unteren Stadt 1893 e.V. übergeben.
In der alten Handwerker-Strasse, Untere Reithausstrasse wird die Hufschmiede Schäfer – eine original erhaltene Werkstätte – eröffnet. Das war der Wunsch des vor kurzem verstorbenen, 95-jährigen Besitzers, dessen Familie diese historische Tradition des Schmiedes erhalten möchte.
Im Programmheft werden eine Vielzahl von Mitwirkenden und Unterstützern genannt, die alle an diesem Festtag an einem der Orte präsent sein werden. Denn ohne sie würde dieses Fest überhaupt nicht zustande kommen. Das bürgerschaftliche Engagement zum Gemeinwohl der Stadt Ludwigsburg muss an erster Stelle genannt werden. Ein grosses Dankeschön haben alle schon jetzt verdient, bevor das grosse Geburtstagsfest begonnen hat.