Wappen und Marstallstrasse
„Ludwigsburg kann was erleben“ zum Festtag der Unteren Stadt am 01. Mai 2004:
Marstallstrasse nach Osten, Hintergrund Eingang mittlerer Schlosshof
Das Marstall-Wappen vom alten Reithaus und seine Strasse
Das ehemalige Portal des Marstalls taucht aus der Versenkung auf. Es soll zum 01. Mai wieder ans Tageslicht kommen. Einem Bericht der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 14.09.2002 ist zu entnehmen, dass die damalige Idee des Stadtplaners Herrn Dr. Volker Rosenstiel, das „Relikt“ flach auf dem Boden montiert und kombiniert mit einer Wasserfläche, auf deren Grund ein nachgebildetes Portal schimmert, nicht umgesetzt wurde. Der Leiter des Stadtplanungsamtes, Julius Mihm, sagte damals: Man muss für dieses Wappen einen neuen räumlichen Zusammenhang finden, der erweckt dann die Erinnerung.
Zum Wappen selbst: Das alte Giebelfragment trägt das Herzöglich Württembergische Wappen mit der Colande des Herzöglich Württembergischen Ritterordens vor der Jagd – 1702 von Eberhard Ludwig gestiftet – flankiert von den spiegelbildlich gegenübergestellten Initialen des Herzogs und der Jahreszahl „1732“. Über dem Wappen ist der Herzogshut zu sehen, darunter die nahezu vollplastische Darstellung eines Pferdes in Levade.
Die viel beschriebene und bedeutende Marstallstrasse ist nunmehr umgebaut, mit einem ampelgeregelten Übergang zum Schloss. Die Besucherströme zur Stadtmitte hin und zurück, werden den neuen Standpunkt dieses geschichtsträchtigen Wappens in voller Pracht beäugen können. Eine endgültige und liebenswerte Geste der Stadt Ludwigsburg, dieses beziehungsreiche Detail zu neuen Ehren kommen zu lassen. Es entsteht eine Abrundung zu den historischen Bauten in der Marstallstrasse, im Gegensatz zum modernen Marstall Center. Im Palais Grävenitz wurde Landesgeschichte geschrieben und gelebt.
Der Dornröschenschlaf des steinernen Relikts, in guter Verpackung, im städtischen Bauhof, ist beendet. Die Restauration begann eigentlich schon 1991. Da wurde es vom Marstall-Center entfernt und zu einer fraglichen Weiterverwendung eingemottet.
Alten Zeichnungen ist eine Komplexität mit Stützpfeilern und einem Giebelfragment zu entnehmen. Diese Form wird das alte „Reithaus-Wappen“ jetzt nicht mehr bekommen können, da diese Teile fehlen und durch neue Materialien und Formen ersetzt und ergänzt werden müssen.
Insgesamt ist das historische Wappen ein Teil der gesamten Unteren Stadt. Viele Experten bemühen sich zum Schlossjubiläum mit einem ausgefeilten und umfangreichen Programm, den Bürgern das „Alte Ludwigsburg“ vom Ursprung her, wieder aufleben zu lassen. Und sei es auch nur zum 300. Geburtstag des prächtigen Barockschlosses. Der über 100 Jahre alte Bürgerverein der Unteren Stadt trägt an der neuen Verwirklichung dieses Wappens einen entscheidenden Anteil bei. Er hat sein Reithaus-Portal wieder.
Stilechte Attraktionen der Handwerker, Händler und Gastwirte. So mancher wird sich in diese früheren Zeiten zurückversetzen können und wollen. Das hat die Stadt noch nie erlebt. Denn viele lukullische Köstlichkeiten werden dargereicht. Keiner soll bei den Genüssen zu kurz kommen. Solch ein Fest gibt es nur einmal und kann nicht wiederholt werden. Nehmen wir einfach an den damaligen „barockalen“ Festivitäten teil, es sei uns gegönnt, unser Ludwigsburg auf diese Art und höfische Weise zu erleben und zu geniessen.
Schreiten wir durch das „Portal des Marstalls“ und geschichtliche Erinnerungen werden wieder wach und lebendig. Das Kunstwerk eines Steinmetzen, ganz aus Natursandstein gehauen. Hoffentlich hält es den Einflüssen unserer geschädigten Umwelt stande.
(Es sei gestattet, dass inhaltliche Details der Ludwigsburger Kreiszeitung, Ausgabe vom 14.09.2002, übernommen wurden.)
Portal Bild-Übernahme aus 250 Jahre Ludwigsburg 1954, Herausgeber Stadt Ludwigsburg, Wappen Privatbild/Bearbeitung: Horst Gosslar