Behindert und doch beweglich

FW [AW] am 17. Mai 2007

22.03.2003

Gespräch mit zwei Rollstuhlfahrern in einer Fußgängerzone am 15.03.2003

Die Dame und der Herr, jüngere Menschen, so um die dreissig, Sie kamen aus Marbach am Neckar, mit dem Auto in die Stadt. Sie bewegten sich selbst mit ihren Rollstühlen. Und waren sichtlich guten Mutes.

Man fragte, ob es richtig wäre, daß bei den Behinderten-Parkplätzen mehr Freiraum auf beiden Seiten vorhanden sein müsse. Sie sagten, ja. Wenn man vom Fahrersitz den Rollstuhl selbst ständig nach rechts (an der Beifahrerseite) ausladen möchte, besonders, wenn man alleine ist, ist dies ein Gewaltakt und beschwerlich. Ein „Gesunder“ kann sich das kaum vorstellen. Und dazu braucht man „ausreichend“ Platz. Daran haben die Verkehrsplaner aber nicht gedacht. Und die anderen Autofahrer nehmen darauf (leider) keine Rücksicht.

Also: Liebe Autofahrerinnen und Autofahrer, denkt mal ein wenig über die Behinderten nach! Besonders, wenn Ihr die Parkplätze mit dem Rollstuhl-Zeichen ansteuert! Laßt Platz!

Man wird auch die Verkehrsbehörde auf diesen Umstand aufmerksam machen. Es wäre schön, wenn man bei weiteren Planungen, dann halt einen „normalen“ Parkplatz weniger anlegt. Die „Rollis“ hätten etwas mehr „Luft“ und „Bewegungsfreiheit“.

Vielleicht sollte diese Forderung auch bei der nächsten Neuauflage des Städt. Rollstuhlführers berücksichtigt werden. Wenn Sie beim Parken einen Rollstuhlfahrer entdecken, fragen Sie ihn, ob man ihm beim Ausladen seines Rollstuhls helfen kann!

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SONNTAG AKTUELL Stuttgart/Leserbrief

FW [AW] am 17. Mai 2007

16.03.2003

SONNTAG AKTUELL Stuttgart/Leserbrief

Beitrag/Magazin Nr. 11, Seite 18 vom 16. März 2003 „Schade, dass man Glück nicht einkochen kann“ von Susanne Stiefel

„Es ist schrecklich, alt zu werden“
„Das Alter besteht aus vielen kleinen Abschieden“
„Das Gefängnis des Alters“

Die betagte Schriftstellerin Isabella Nadolny, eine rühmliche Ausnahme und in dem „gesunden Alter“ in der Minderheit. So „unsentimental, schonungslos und mit einer gehörigen Portion Spott“ finde ich die Äußerungen dieser alten Dame nicht. Wenn auch Angst und Gespenster mit im Spiel sind, hat sie durchaus Ansichten jüngerer Senioren. Was erwartet einen wohl in dem Buch: „Generation Plus. Von der Lüge, dass Altwerden Spaß macht“.

Der fast tägliche Umgang mit alten und kranken Menschen, die teilweise weit älter sind, lässt die burschikose Lebensart von Frau Nadolny nur erahnen. Die Mehrzahl der Senioren über 80 Lebensjahren haben oft, bedingt durch ihr gelebtes Leben, mit ihren Schicksalen, meist nicht mehr den Bezug zum Alltäglichen. Sie sind verwirrt und von anderen Krankheiten gekennzeichnet. Am Tagesgeschehen nehmen wenige teil. „Man“ muß sie aus ihrer eigenen, gewünschten Isolation herausholen, gleich ob im häuslichen Umfeld oder in einem Pflegeheim. Und das tut ihnen gut. Viele blühen dabei auf und lange Vergessenes kommt wieder zutage. Nur, man muss es tun! Bis dahin hat Isabella Nadolny aber noch eine „gute“ Zeit vor sich. Auch wenn sie nach der Frage: „Ob es etwas Schönes gibt im Alter“, antwortet, „da fällt mir nichts ein“. Der „knitze“ Blick lässt eine starke, fast harte, aber gutmütige Persönlichkeit erkennen, vom Alter real dargestellt, aber noch eitel genug, um das „Liften“ abzulehnen.

Warum will es keiner wahrhaben? Das Tabuthema Alter?

Für viele Andere und mich nicht (mehr).

Nebenbei bemerkt

FW [AW] am 17. Mai 2007

10.03.2003

Zum Freiwilligen-Projekt Schüler + „JES“ im Pflegeheim kommentiert der 15-jährige Cihan, aus dem Teilnehmerkreis:

„Ich bin stolz, so etwas zu machen, weil es mir Spaß macht,
und ich kann alten Menschen helfen. Ich habe Spaß daran.“

Was wenige Worte aussagen können!

Wiedergabe seiner Mitteilung an die Senioren-Hilfe vom 09. März 2003, Schüler der Klasse 9 Osterholz-Schule Ludwigsburg.

Recht – UNTERHALT FÜR ELTERN

FW [AW] am 17. Mai 2007

09.03.2003

STIFTUNG WARENTEST

Nr. 3, März 2003, Finanztest/Recht: UNTERHALT FÜR ELTERN, Wie weit Kinder für ihre Eltern aufkommen müssen

Der Beitrag zeigt wieder deutlich die bundesweit ungeregelte und ungeklärte Handhabung, in wie weit Unterhaltspflichtige herangezogen werden, um den Betroffenen, Müttern und Vätern, z.B. in Altenheimen ein „vernünftiges Auskommen“ zu gewährleisten. „Die“ bekommen nämlich nur ein „Taschengeld“.

Im Interview mit dem Anwalt für Sozialrecht Michael Baczko, Erlangen, wird bemerkt: „Leider hat sich der BGH nicht klar ausgedrückt. Das Zahlungsverlangen der Behörde kann nicht vollstreckt werden, solange es kein rechtskräftiges Urteil gibt. Oder man geht zusammen vors Zivilgericht. Es wird in der Regel ein zu hoher Unterhaltsbetrag gefordert. Der Weg zum Anwalt lohnt also in jedem Fall.“ Leichter gesagt, als getan! Von was denn?

An sich doch letztlich ganz einfache Angelegenheiten. Aber wir sind nicht in der Lage, diese vielschichtigen Einzelprobleme im Sinne aller Beteiligten zu lösen. Nicht einmal innerhalb eines Bundeslandes, geschweige denn in allen 16 Bundesländern einheitlich. Wenn man sich die Sozialämter in den Städten, Gemeinden und Landkreisen einmal ansieht und fragt, schütteln diese armen Mitarbeiter (wenigstens) mit dem Kopf und wissen selbst nicht „wo es lang geht“. Sie können es auch nicht erklären, weil sie es einfach nicht wissen. Vielleicht der nächste Vorgesetzte? Aber der wird gerade geschult. Allein der Antrag auf „Grundsicherung“ scheint ein „Buch mit 7 Siegeln“ zu sein. Die übrigen Tipps in diesem Bericht sind wohl noch verständlich, aber mehr auch nicht. Es sieht so aus, als ob die Recherchen selbst den Journalisten und Redakteuren „Kopfschmerzen“ bereiteten.

Schade, daß man für die € 3.80 in dem Heft nicht mehr erfährt. „Man“ ist halt weiter auf sich selbst angewiesen, insbesondere, wenn man sich um alte und kranke Menschen kümmern „darf“, die in Sachen „Geld“ oft äußerst empfindlich reagieren und in der Sache selbst wirklich keine Ahnung mehr haben. Es wird ihnen ihr ganzes Hab und Gut einfach weggenommen. Wie will man das einem ehemals gut situierten Menschen, jetzt etwas verwirrt, klar machen? Selbst die Argumente der Söhne und Töchter helfen dabei nichts. Und die „Solidargemeinschaft“ am allerwenigsten. Die Renten reichen fürs Heim, trotz Pflegestufen, längst nicht mehr aus.

Es verwundert die Zahl aus 2000, daß die Sozialämter rund „243 000 Bedürftigen“ Hilfe in Pflegeeinrichtungen gewährt haben, davon allein in der Stadt Köln 3500 „Pflegefälle“. Egal – ob die Zahlen stimmen – eine missliche, verworrene Ungleichbehandlung aller betroffenen Bundesbürger, aber mit viel Beschäftigung bei den Behörden! Ein Normalbürger versteht hier gar nichts mehr.

08.03.2003

„Akvie Senioren-Hilfe“ – diesmal nicht im Pflegeheim

In der örtlichen Presse erscheint am 07. März 2003 ein Bericht mit dem Titel: „Wir leisten mehr, bekommen aber nicht mehr Geld“ Soziale Dienste – Häusliche Kranken-und Altenpflege und die „Fallpauschalen“

Am 12.03.2003 wird dazu der Leserbrief von F.W. veröffentlicht:

„Leere Geldtöpfe“

Die Leidtragenden sind und bleiben die Betroffenen. Ohne die engagierten Pflegeleistenden wären wir arm dran! – Der(leere) „Geldtopf“ ist immer derselbe. Unsere Experten und klugen Köpfe wissen schon gar nicht mehr, wo und wie sie etwas hin und her schieben sollen. Hauptsache man beschäftigt sich damit. Aber mit welch erschreckendem Ergebnis. „Bist du krank, so bist du selber schuld“. Der Einsatz aller dieser Pflegekräfte geht wahrlich an die Grenzen der Zumutbarkeit. Warum will diese Tatsache denn keiner erkennen? Und jetzt diese Verschiebung der finanziellen Belastungen, ein Unding. „Freiwilligkeitsleistung“ der Kassen – welch abstruser Begriff. Natürlich gehören vernünftige Regelungen her. Jedoch werden – egal wo – die Defizite zunehmen. Und wer zahlt: weiterhin und immer der „kleine Mann“. Ja, dieser Betroffene, von was? Wenn er nichts mehr hat? Hauptsache wir haben eine „Fallpauschale“. Keiner hat eine Patentlösung. Reformen? Und die Antwort wäre ganz einfach, man traut sich nur nicht, diese offen auszusprechen. Da beisst sich doch irgend jemand wo hin?