27.06.2003

„Mohnblumen aus Papier, Getreideähren sind echt“

Die von der Sozialen Betreuung des Pflegeheims stammende Idee, war für diesen heißen, bis 35 Grad (im Schatten) schwülen Montag, gerade willkommen, im Haus zu bleiben. Auch brachte ein kurzer Regenguß keine Abkühlung. Mehr denn je, haben die Senioren reichlich, die wichtige Flüssigkeit – Wasser – zu sich genommen.

Selbst die 3 Anwesenden der JES-Gruppe taten sich ein bisschen schwer, von der strapaziösen Klassenfahrt nach Italien. Die anderen beiden mussten sich sicher noch erholen. – Aber bald ist das „Leistungsziel“ bei „JES“ mit der Zeit erreicht, nämlich die 40 Stunden je Teilnehmer.

Rudi, der „Rundschneider“, machte beim Ausschneiden der Mohnblumen, eine gute „Form“, die Schüler klebten die Blüten und die schwarzen Blütenstempel zusammen, fertig war die Blume. Sie soll Wände und Fenster im ganzen Heim zieren, bis in den Herbst können diese Farbtupfer, von Feldern und Wiesen, mit den jetzt noch grünen Ähren, ein frisches Bild abgeben. Allen gefällt diese einfache und doch aufwändige Bastel-und Schneidearbeit, aus rotem und schwarzem Karton. „JES“ war dabei und hat mitgeholfen, wie immer waren unsere betagten Seniorinnen und Senioren überrascht, dass diese Team-Arbeit so gut und flott gelungen ist. Später haben sich die Schüler noch ein wenig um ihre „alten Freunde“ gekümmert. Die haben sich gefreut!

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Jahresfest, Sommerfest, wetterfest

FW [AW] am 17. Mai 2007

16.06.2003

SENIOREN-HILFE war zu Gast, auch „JES“ war dabei:

Jahresfest, Sommerfest, wetterfest…..im Pflegezentrum, am Samstag, den 14. Juni 2003

Das Wetter war Thema Nr.1 an diesem Nachmittag. (Auch anderenorts wurden Feste durch Unwetter unterbrochen, hier sind wir noch glimpflich davon gekommen.) Aber der Reihe nach. Mit viel „Liebe im Detail“ haben fleißige Hände aus dem ganzen Haus dieses Fest vorbereitet. Man hatte schließlich etwas zu feiern. Über ein Jahr im neuen Pflegeheim. Wie schnell die Zeit vergeht…… Küche und Keller taten das Ihrige dazu, um den Bewohnern, Angehörigen und Gästen einen fröhlichen Frühsommer-Nachmittag zu bieten.

Viele Ehrenamtliche halfen tüchtig mit. Katharina Gardyan von der Verwaltung wurde zur Waffelbäckerin, zusammen mit dem Sohn der ältesten Heimbewohnerin, einem Freiwilligen, Horst Gosslar, der „weihnachtsmarkterprobte“ Waffelbäcker. Sie brachten das leckere Gebäck unter die Leute. Alle Zivis langten mit zu. Selbst die Damen der Hausleitung haben „Luftballons“ aufgeblasen. Vom frisch gerichteten Salat-Büffet bis zur roten Wurst vom Grill, Kaffee und Gebäck, kühle Getränke, vom Sprudel, Säften, Bier und Wein, alles wurde „festgerecht“ serviert. Tischschmuck, etwas Besonderes: noch grüne Ähren stengel und gebastelte rote Rosen zierten Tische und Wände. Sonnenschirme, weiße Tischtücher rundeten den Rahmen im Innenhof zwischen Alt-und Neubau ab. Die Bewohner konnten es schon eine Stunde zuvor kaum erwarten, was sie alles „erwarten“ sollte. Am drei kamen die Musiker der Senioren-Kapelle des Musikvereins Ludwigsburg Ossweil e.V., alte Bekannte. Was für ein freudiges Wiedersehen, mit Wolfgang Nägele, dem langjährigen Dirigenten. Sie spielten fast alles, die Bewohner dankten den schwitzenden Musikanten mit großem Applaus. Sie leisteten was!

Doch plötzlich kam die nicht vermutete Gewitterfront rasch heran. Man orakelte: Es darf bis halb sechs nicht regnen! Gefehlt, schneller als gedacht, prasselten große Regentropfen herab. Schnell sollten alle Heimbewohner ins Trockene, in die Cafeteria. Man hatte vorher diese unvermutete Situation schon theoretisch geprobt. Es folgte ein heftiger Platzregen, von Blitzen und Donner begleitet. Windböen ließen die Sonnenschirme durch die Luft fliegen. Die Improvisation begann, und wie! Ein wenig naß wurden Manche schon, es tat gut, bei dieser Hitze…… Selbst der „Stelzenmann und Jongleur“, E. Nitsche aus Schwieberdingen, flog bei nahe durch die Luft und musste seine Darbietungen mit den „Seifenblasen“ rasch beenden.

Alles lief besser als gedacht, und tat der Feststimmung keinen Abbruch. In der Cafeteria gings weiter. Die Musikkapelle zog ins Trockene.

Ein Rollstuhltanz mit Elke Mayer und Partnerin rieß die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin, mit gewünschten Zugaben. Daß man mit dem Rollstuhl so was bieten kann, einfach toll! – Auch der Verkaufsstand der Soz. Betreuung, mit den Damen der Hospizwache, wurde innen neu aufgebaut.

Die seit Tagen über der Stadt liegenden Hitze und Schwüle, mit über 35 Grad (im Schatten) wurde an diesem Nachmittag mit dem „Wetter“ zu einem erfrischenden Abend. Man konnte wieder durchatmen (und später sicher auch gut schlafen!) Gekonnt, gelungen, prima, so verabschiedeten sich die Gäste von ihren Heimbewohnern. „Man war an diesem Nachmittag ja unter sich“, da konnte das Wetter einen auch nicht aus der Ruhe bringen. Gut, dass wir das nicht auch noch „steuern“ können! –

Mit einem Umtrunk dankte die Einrichtungsleiterin „ihren“ Mitmachenden für das bestens organisierte Fest im neuen Haus. „Fast alles lief wie geplant“, meinte die Hauswirtschaftsleiterin. „Nur durch solche – beinahe – unerwarteten Ereignisse, lernt man fürs nächste Mal“, registrierte der Chef-Koch. Gott sei Dank, das Wetter brachte das kühlende, dringend notwendige Naß, von „Schafskälte“ keine Spur…… Kurz danach sah alles wieder so aus, als ob nichts gewesen wäre. Wie von „Geisterhand“ war alles beim alten – dem Heimalltag. Dafür sorgten die emsigen Frauen, die immer den „Dreck“ wegschaffen. – ES WAR EINFACH EIN SCHÖNES FEST!

Gleichzeitig JES – Bericht Nr. 19 – „JES“ WAR AUCH ZU GAST im Hans Klenk-Haus, unter den vielen Ehrenamtlichen. Über vier Stunden waren die Jungens dabei. Leider fehlte Diana, „sie hat was versäumt“, meinten die etwas geschafften Schüler. Sie fahren am 16.06.2003 für eine Woche mit den beiden Klassen und vier Lehrern nach JESolo/Italien. Schöne Tage! Und kommt alle gesund zurück!

JES Pressetermin

FW [AW] am 17. Mai 2007

08.06.2003

Ehrenamtliches Engagement statt Schulbankdrücken: Fünf Schüler der Osterholzschule helfen im

Hans‑Klenk‑Haus aus, zwei von ihnen machen jetzt als Praktikanten weiter.                          Bild: Alfred Drossel

Die Schulbank mit dem Altersheim getauscht

Fünf Neuntklässler der Osterholzschule arbeiten mit Senioren

Diana, Rocco, Benjamin, Ci‑              ckelte Beate Roth, Religions‑              Die Generationen treffen sich

han und Patrik geben ein                   lehrerin an der Osterholzschu‑           zum Brettspiel, unternehmen

Beispiel, was ehrenamtliches          le. Über viele Jahre besuchte              kleinere Ausflüge oder tau­-

Engagement bedeutet: Die                sie regelmäßig das Altenheim             schen sich einfach nur aus.

Neuntklässler von der Oster‑           mit wechselnden Klassen. End‑         Noch bis zum 18. Juli wird das

holzschule widmen sich zwei           lich war ihr an einer Intensivie‑          Projekt laufen, ehe die Neunt-­

Stunden pro Woche den Se‑             rung der Zusammenkunft gele‑          klässler ihre Schulkarriere be-­

nioren Im Hans‑Klenk‑Haus.             gen.                                                         endet haben werden.

                                                                      Die Umsetzung ist schließ‑                 Immerhin zwei bleiben den

     „Die alten Menschen freuen           lich Friedrich Wiesenauer zu              Senioren allerdings erhalten:

sich, wenn wir sie besuchen.               verdanken. Als Mentor für Bür‑         Diana und Rocco haben den

Das stimmt wiederum uns                    gerengagement konnte er die             Vertrag für ein Praktikum im

selbst glücklich“, berichtet Dia‑          notwendigen Mittel für ein sol‑          Hans‑Klenk‑Haus in der Ta-­

na. Und tatsächlich: Schon bei            ches Vorhaben bei der Landes‑          sche. Patrik hat sich mit Erfolg

der Begrüßung durch die fünf             stiftung Baden‑Württemberg             bei einem Kleeblatt‑Heim be-­

Schüler hellen sich die Mienen           abrufen. Diese fördert mit ih‑              worben.

der betagten Heimbewohner                rem Programm „Jugend enga‑                 Alle fünf Teilnehmer an dem

auf.                                                           giert sich ‑ kurz JES ‑ die Ent‑             Projekt bekommen indes mit  Besonders die Damen strah‑                wicklung und Durchführung              ihren Schulzeugnissen ein Zer­-

len, während die jungen Her‑               von freiwilligen Projekten im               tifikat vom Jugend‑ und Kultur-­

ren sie am Arm nehmen und                Jugendbereich.                                      amt ausgehändigt. „Das kann

zum Tisch geleiten. „Ich habe                 Unter Wiesenauers Feder‑              sich insbesondere bei Bewer-­

hier richtig Spaß. Außerdem ist           führung startete so im Februar           bungen bezahlt machen“, weiß

es toll, mit Älteren zusammen‑             das Projekt „Schüler und JES             Werner Fleig, Rektor der Oster-­

zukommen“, erklärt Diana ‑                  im Pflegeheim“. „Jung und Alt           holzschule. Fleig glaubt näm-­

was dokumentiert, dass beide             müssen wieder zusammenfin‑             lich, „dass gerade soziale Kom-­

Seiten profitieren.                                  den“ fordert Wiesenauer ‑ ein            petenz in Zukunft eine Schlüs-­

     Die Idee zu dieser Begeg‑                Prinzip, das zumindest im                    selkompetenz sein wird“.

nung der Generationen entwi‑             Hans‑Klenk‑Haus funktioniert.                                       Christian Kempf

(Übernahme mit freundl. Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung, Erscheinungstermin 28.05.2003.)

Das peinliche Wort „Alter“

FW [AW] am 17. Mai 2007

03.06.2003

Textübernahme mit freundlicher Genehmigung von „SONNTAG AKTUELL“ Nr. 22 vom 01. Juni 2003 (Die siebte Ausgabe Ihrer Zeitung – Stuttgarter Zeitung -)

DIE ANDERE MEINUNG – Kolumne von Frau Ursula Ott – Bildunterschrift: „Die lebenserfahrenen Alten lassen sich von ein paar unerfahrenen Jungen den Lebensstil aufzwingen. Schwer zu begreifen, meint Ursula Ott.“

Das peinliche Wort „Alter“

Neulich beim Sonntagsspaziergang im Bergischen Land. Wir standen plötzlich vor einem wunderschön umgebauten Schloss, es hätte ein Hotel sein können. Oder ein Sanatorium? Neugierig lasen wir die mit Goldlettern verzierten Informationstafeln am Eingang, aber sie machten uns nicht schlauer. Von einem „Service-Wohnkonzept“ war da die Rede, von „Sicherheit in allen Lebenssituationen“ inklusive eines „Gesundheitsdiensts“. Erst am Schluss stand verschämt die Zielgruppe für diese geheimnisvolle Luxusresidenz: die „Generation 50+“. Es war schlicht und ergreifend ein Altersheim mit Pflegeabteilung.

Aber das Wort Alter wurde peinlich vermieden, es muss den Werbetexter alle Anstrengung gekostet haben, sich um den Klartext herumzumogeln. Auch „Senioren“ ist ein Wort, das aus der Produktsprache verbannt wurde. Bequeme, höhenverstellbare Betten, die früher unter der Kategorie „Seniorenbett“ liefen, wurden in „Komfortbetten“ umgetauft. Und ganze Kosmetikserien, die früher als „Pflegeprodukte“ liefen, werden neuerdings in „Wellnessprodukte“ umbenannt. Bloß nicht das Wort Pflege, das erinnert an Älterwerden, Schwäche und bankrotte Pflegeversicherung.
Es ist schon grotesk. Gerade jetzt, wo die Alten in der Mehrheit sind, wollen sie nicht mehr so genannt werden. 1950 lebten in Deutschland etwa doppelt so viele Menschen unter 20 wie über 59 Jahren. Im Jahr 2030 wird sich das Verhältnis exakt umgekehrt haben: doppelt so viele Ältere wie Junge. „Wir sind die Mehrheit“, winkt mir jeden Morgen aus dem Schaufenster des SPD-Ortsvereins in meiner Straße ein Plakat mit einem fröhlichen Opa zu. Stimmt – aber warum versteckt ihr euch dann?

Die Alten – sorry, ich bleibe bei dem Wort – hätten doch allen Grund zum Selbstbewusstsein. Sie haben so viel Wachstum erwirtschaftet wie keine Generation vor ihnen und, wie es aussieht, so schnell keine nach ihnen. Jeder zweite westdeutsche Rentner wohnt in einer eigenen Immobilie. Sie sind so gesund und fit wie keine Altengeneration vor ihnen. Sie entscheiden längst die Politik: Keine Partei braucht sich wahnsinnig anstrengen, um die Belange der Jugendlichen zu bedienen. Von denen gibt’s erstens wenig, und zweitens gehen sie nur selten zur Wahl. Kein Wunder, dass sich keine Partei traut, den Rentnern ernsthafte Opfer abzuverlangen.

Und vor allem sind sie längst eine Wirtschaftsmacht, ein „Silver Market“, der von der Wirtschaft seit geraumer Zeit erkannt und minutiös durchleuchtet wird: Fast die Hälfte der gesamten Kaufkraft der Erwachsenen in Deutschland liegt in der Hand der Alten: jeden Monat rund zehn Milliarden Euro. Das wissen die Unternehmen – aber sie werben nur ganz verschämt für ihre „Master Konsumenten“. So druckt der Otto-Versand zwar einen speziellen Katalog mit größerer Schrift und Mode für die ältere Kundin, nennt ihn aber vorsichtshalber „Fair Lady“. Und der 48-jährige Chef der Werbeagentur Jung von Matt, Holger Jung, gibt zu, dass er nie eine Jeans kaufen würde, die speziell für seine Altersgruppe geschneidert wurde. „Ich kenne keinen, der seinen unausweichlichen Verfall auch noch auf die Stulle geschmiert bekommen will.“ Schön blöd. Was ist die Alternative? Die mühsam zusammengeschuftete Kaufkraft in Anti-Aging Produkte investieren? Viele Euro ausgeben für Lifting, Hormoncremes und alberne HipHop-Jeans? Diese lebenserfahrene, wirtschaftlich potente Mehrheit lässt sich den Lebensstil aufzwingen von den paar unerfahrenen Jungen? Schwer zu begreifen.
Schon hat die Werbeszene eine neue Vokabel kreiert, um das peinliche A-Wort zu umgehen: die „No-Agers“. Damit löst sich eine ganze Generation endgültig in Luft auf. Bloß: Indem man das Alter begrifflich abgeschafft hat, wird man ja keineswegs unsterblich. Je älter wir werden, desto mehr Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer wird es geben. Man kann natürlich das Pflegepersonal in Komfortpersonal umtaufen. Bloß komfortabler wird das Altern dadurch nicht. Also doch lieber beim Namen nennen – es bleibt uns ja doch nicht erspart.

Meinung „Senioren-Hilfe“: Deutlich,…..und auch noch wahr! Eine riesige „Altersgruppe“, bei welchen es vielen gut geht, von der andere sicherlich trefflich davon leben, nur Betroffene oft selbst nicht mehr……man hat sie einfach vergessen…..und keiner kümmert sich darum.

JES – Bericht Nr. 17 – 26.05.2003

FW [AW] am 17. Mai 2007

26.05.2003

Pressetermin mit den „Schülern + JES im Pflegeheim“ und dem Journalisten Christian Kempf, von der Ludwigsburger Kreiszeitung

Vollzählig waren die heute wichtigsten Personen – die Schüler Freiwilligen-Gruppe der Osterholz-Schule, mit der Religionslehrerin Beate Roth und dem Rektor Herrn Fleig. Mit dabei die Leiterin der Einrichtung und die Soziale Betreuung. Aus allen drei Wohnbereichen haben die Schüler „ihre“ betagten Seniorinnen und Senioren in die Cafeteria geholt. Es wurde „gequatscht“ und „Mensch ärgere Dich nicht“ gespielt; es ging munter zu.

Herr Kempf, der Journalist, befragte alle…..und schrieb und schrieb, seitenweise……Das Trinken haben wir auch nicht vergessen, Sprudel und Säfte. Draußen war es fast ein wenig kühl für die Jahreszeit…..aber es wird bald wieder schöner.

Rasch verging die Zeit. Wir waren lange zusammen. Was das wohl für ein Bericht in der „Ludwigsburger Kreiszeitung“, mit einem Foto von Herrn Alfred Drossel wird? Wir sind jedenfalls gespannt! Er soll in der 22.KW erscheinen.