„Wir waren vier, jetzt nur noch drei“ – 16.12.2005

Jahrelang fast unbeachtet, jetzt plötzlich im Mittelpunkt……..

Wie jedes Jahr, so kurz vor dem Weihnachtsfest, sucht die Feuerwehr nach einem geeigneten Tannenbaum, der auf dem „Schlauchturm“ in etwa 20 Metern Höhe, unterhalb einer riesigen Antenne, auf der Plattform, aufgestellt werden soll. Dort ist dieser einsame Baum dann Wind und Wetter ausgesetzt. Er bekommt auch eine dezente elektrische Beleuchtung, damit er in der Dunkelheit von überall her gesehen wird.

Und ein wenig festlich soll es auch aussehen. Die Feuerwehr ist auf eine Spende angewiesen, so wie jedes Jahr.

Alles war gut gemeint, aber die Feuerwehr fand zunächst keinen Baum und keinen Besitzer. Bis es der Zufall ergab, dass ganz in der Nähe des Feuerwehrgebäudes, etwas abseits in einem großen, naturbelassenen Grundstück, die Besitzer und Bekannten zu einem der Feuerwehrleute, schon vor längerer Zeit die Absicht äußerten, dass sie sich von ihren Bäumen, der Größe wegen, trennen müssen.
Dieser Feuerwehrmann erinnerte sich an das Gespräch.

Dieser besagte Baum stammt nun aus einer Gruppe von 4 gleichaltrigen Tannenbäumen. Alle über 40 Jahre alt, gepflanzt als Setzlinge mit ca. 20-25 cm Größe. Sie stammten zusammen aus dem Frankenwald, damals bei einem Spaziergang einfach mitgenommen, ohne zu wissen, was daraus entsteht.

Die Besitzer meinten es gut, pflanzten seinerzeit ein, an der Nordseite des Hauses, ohne zu ahnen wie hoch und groß diese vier Stück werden würden. Von Jahr zu Jahr, fast bis auf eine Höhe von acht bis zehn Metern und mehr wuchsen sie heran, dehnten sich nach allen Seiten prächtig aus. Verdächtig nahe ans Haus kamen die Äste. Bei jedem stärkeren Wind scheuerten die Zweige am Hausdach. Einer der Vier hat sich besonders behauptet und ausgebreitet, sogar mit großen braunen Zapfen. Die Besitzer kamen langsam in Bedrängnis, was tun?

Die Bäume müssen alle weg. Versetzen konnte man sie mit diesem Alter nicht mehr. Auch waren die Wurzeln und die Stämme zu mächtig.
Man wartete die Zeit des „Bäume schlagens“ ab.

So kam die Feuerwehr unverhofft zu ihrem Weihnachtsbaum. An einem kalten Wintermorgen schaffte die Motorsäge in kurzer Zeit die Arbeit, um den Baum in die gewünschte Größe mit etwa vier Metern zu richten. In diesem ältesten Stadtteil, im Norden, strahlt er nun hoch oben und ist für jedermann im Blickfeld – auf dem Turm der Feuerwehr.

Was wohl mit dem Baum nach dem Fest geschieht? Sicher wird er den Weg allen Irdischen gehen und auf einem Häckselplatz landen, zurück zur Natur. Vielleicht erfahren wir es von den Feuerwehrleuten und ihrem Kommandanten.

Auf jeden Fall dürfte dieser Tannenbaum sicherlich der Städt. Feuerwehr – durch einen glücklichen Zufall – ein wenig Freude zum Fest und für den harten Alltag bereitet haben.

Ein kleines Geschenk an die Feuerwehr. Man weiss ja nie, wann man sie braucht!

Jetzt ist dieser Baum für einen guten Zweck auf seine letzte Reise geschickt worden.

Was geschieht mit den noch stehenden übrigen drei ausgewachsenen Tannenbäumen? Eine Fortsetzung der unvermuteten Ereignisse wird sicher folgen. Brennholz ist heutzutage wieder stark gefragt.

Senioren-Hilfe.org spendete diesen Weihnachts-/Tannenbaum.

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