Darmkrebs vermeiden!?

FW [AW] am 16. Mai 2007

Prof. Dr. med. P. Frühmorgen
Klinikum Ludwigsburg

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DARMKREBS – DER VERMEIDBARE TOD

Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird, er ist zu vermeiden, wenn seine Vorstufen diagnostiziert und beseitigt werden.

Häufigkeit

Krebserkrankungen des Verdauungstraktes sind die häufigsten bösartigen Erkrankungen des Menschen und nach Herz/Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Dabei steht der Darmkrebs an erster Stelle. So muß bei jährlich 57.000 Neuerkrankungen in der Bundesrepublik jeder 20. Bürger mit dieser, in jedem 2. Fall tödlich verlaufenden Krankheit rechnen. Darüber hinaus gibt es bekannte Risiken, wie Darmkrebs und Polypen in der Vergangenheit sowie bei Angehörigen und bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung.

Entstehung

Darmkrebs tritt verstärkt und noch immer zunehmend in Industrieländern auf. Dies lässt darauf schließen, dass neben bekannten örtlichen Faktoren auch die Ernährung sowie die Lebensweise zur Entstehung des Darmkrebses beitragen. So gibt es Erkenntnisse darüber, dass ein Mangel an Ballaststoffen, Obst und Gemüse sowie die Aufnahme vermehrter tierischer Fette (Fleisch, Wurst, Käse) die Krebsentstehung im negativen Sinne beeinflussen. Dies gilt auch bei Bewegungsmangel und Darmträgheit. Während etwa 10% aller Darmkrebse erblich bedingt sind, entstehen die restlichen 90% über zunächst gutartige Darmpolypen, die im Laufe der Zeit bösartig werden können. Sie rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen ist möglich und die wirkungsvollste Vorsorge.

Frühzeichen sind Alarmzeichen

Polypen und Darmkrebs verursachen im Anfangsstadium keinerlei Beschwerden, wobei es bis zu 10 Jahre dauern kann, bis sich die Krankheit durch körperliche Anzeichen bemerkbar macht. „Keine Beschwerden – kein Krebs“ kann also zu einem tödlichen Fehlschluß führen. Die gute Nachricht besteht allerdings darin, dass Darmkrebs in diesem frühen Stadium bereits sehr häufig mit dem Auge nicht sichtbares (okkultes) Blut in den Stuhl absondert. Dieses kann in den meisten Fällen mit im Rahmen der Vorsorge-Untersuchungen kostenlos angebotenen Testverfahren erkannt werden. Tritt das Blut sichtbar auf, ändern sich die Stuhl gewohnheiten, treten Blässe und Blutarmut, Bauchbeschwerden und Gewichtsabnahme auf, so muß der Darm unverzüglich, in idealer Weise durch eine Darmspiegelung untersucht werden.

Früherkennung – die Chance zum Überleben

Auch wenn sie sich gesund fühlen, schließt dies eine Krebserkrankung nicht aus. Dabei ist zu beachten, dass die Häufigkeit ab dem 45. Jahr deutlich ansteigt. Dies gilt insbesondere auch in jüngerem Alter in jenen Fällen, in denen in der Familie bereits Krebserkrankungen bekannt sind. Keine Krebsart des Menschen kann so häufig verhindert oder in frühen Stadien geheilt werden, wie der Darmkrebs. Daher sollte jeder die ab dem 50. Lebensjahr kostenlos angebotenen jährlichen Krebs-Vorsorge-Untersuchungen beim Haus- oder Facharzt in Anspruch nehmen. Sie schließen die Untersuchung des Mastdarmes mit dem Finger sowie einen Blut-im-Stuhl-Test ein. Wenn dabei nicht sichtbares Blut nachgewiesen wird, bereits mit bloßem Auge Blut im Stuhl sichtbar ist oder eine Zugehörigkeit zu einer der Risiko Gruppen besteht, sollte heute in aller Regel eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden. Seit dem 01. Oktober 2002 wird für Versicherte der gesetzlichen und privaten Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr sowie 10 Jahre nach der ersten Spiegelung eine zweite Darmspiegelung angeboten. Hiermit sind bösartige Erkrankungen und deren Vorstufen zu erkennen oder ausschließbar. Modernste Geräte und weiterentwickelte Untersuchungstechniken lassen keine Bedenken mehr zu. Sollten während der Darmspiegelung Polypen als Vorstufe eines Krebses erkannt werden, so sind diese in aller Regel gleichzeitig ohne nachfolgende Operation entfernbar.

Darmkrebs ist heilbar

Eine der häufigsten Krebsarten und Todesursachen, der Darmkrebs, ist kein unabwendbares Schicksal mehr. Patienten und potentiell Betroffene sollte die Vorsorge-Untersuchungen auf Darmkrebs, die kostenlos sind, einschliesslich der sich eventuell daraus ergebender Zusatz-Untersuchungen in Anspruch nehmen.

Autor: Prof. Dr. med. P. Frühmorgen
Ärztlicher Direktor
Chefarzt der Medizinischen Klinik I
Klinikum Ludwigsburg

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