JES Pressetermin
08.06.2003
Ehrenamtliches Engagement statt Schulbankdrücken: Fünf Schüler der Osterholzschule helfen im Hans‑Klenk‑Haus aus, zwei von ihnen machen jetzt als Praktikanten weiter. Bild: Alfred Drossel Die Schulbank mit dem Altersheim getauscht Fünf Neuntklässler der Osterholzschule arbeiten mit Senioren Diana, Rocco, Benjamin, Ci‑ ckelte Beate Roth, Religions‑ Die Generationen treffen sich han und Patrik geben ein lehrerin an der Osterholzschu‑ zum Brettspiel, unternehmen Beispiel, was ehrenamtliches le. Über viele Jahre besuchte kleinere Ausflüge oder tau- Engagement bedeutet: Die sie regelmäßig das Altenheim schen sich einfach nur aus. Neuntklässler von der Oster‑ mit wechselnden Klassen. End‑ Noch bis zum 18. Juli wird das holzschule widmen sich zwei lich war ihr an einer Intensivie‑ Projekt laufen, ehe die Neunt- Stunden pro Woche den Se‑ rung der Zusammenkunft gele‑ klässler ihre Schulkarriere be- nioren Im Hans‑Klenk‑Haus. gen. endet haben werden. Die Umsetzung ist schließ‑ Immerhin zwei bleiben den „Die alten Menschen freuen lich Friedrich Wiesenauer zu Senioren allerdings erhalten: sich, wenn wir sie besuchen. verdanken. Als Mentor für Bür‑ Diana und Rocco haben den Das stimmt wiederum uns gerengagement konnte er die Vertrag für ein Praktikum im selbst glücklich“, berichtet Dia‑ notwendigen Mittel für ein sol‑ Hans‑Klenk‑Haus in der Ta- na. Und tatsächlich: Schon bei ches Vorhaben bei der Landes‑ sche. Patrik hat sich mit Erfolg der Begrüßung durch die fünf stiftung Baden‑Württemberg bei einem Kleeblatt‑Heim be- Schüler hellen sich die Mienen abrufen. Diese fördert mit ih‑ worben. der betagten Heimbewohner rem Programm „Jugend enga‑ Alle fünf Teilnehmer an dem auf. giert sich ‑ kurz JES ‑ die Ent‑ Projekt bekommen indes mit Besonders die Damen strah‑ wicklung und Durchführung ihren Schulzeugnissen ein Zer- len, während die jungen Her‑ von freiwilligen Projekten im tifikat vom Jugend‑ und Kultur- ren sie am Arm nehmen und Jugendbereich. amt ausgehändigt. „Das kann zum Tisch geleiten. „Ich habe Unter Wiesenauers Feder‑ sich insbesondere bei Bewer- hier richtig Spaß. Außerdem ist führung startete so im Februar bungen bezahlt machen“, weiß es toll, mit Älteren zusammen‑ das Projekt „Schüler und JES Werner Fleig, Rektor der Oster- zukommen“, erklärt Diana ‑ im Pflegeheim“. „Jung und Alt holzschule. Fleig glaubt näm- was dokumentiert, dass beide müssen wieder zusammenfin‑ lich, „dass gerade soziale Kom- Seiten profitieren. den“ fordert Wiesenauer ‑ ein petenz in Zukunft eine Schlüs- Die Idee zu dieser Begeg‑ Prinzip, das zumindest im selkompetenz sein wird“. nung der Generationen entwi‑ Hans‑Klenk‑Haus funktioniert. Christian Kempf |
(Übernahme mit freundl. Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung, Erscheinungstermin 28.05.2003.)
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20 Jahre ehrenamtliches Engagement im Pflegeheim
07.02.2003
– Porträt –
Die allseits beliebte, 60-jährige Elke Mayer, ist trotz Behinderung und an den Rollstuhl gebunden, in ihrer ehrenamtlichen Mithilfe unermüdlich.
Ihre Berufsausbildung zur Wäscheschneiderin kommt ihr heute noch zugute. Später hat sie zur Bürokauffrau umgeschult.
Am Anfang ihrer Heimbesuche hat sie den Einsatz anderer Ehrenamtlicher geregelt. Facharzttermine mussten von den Bewohnern wahrgenommen werden, sofern diese Aufgabe nicht von Angehörigen übernommen werden konnten.
Später wandte sie sich der Mitarbeit in der Kath. Kirche zu, ein wichtiger Bestandteil der Bewohner-Betreuung. Privat versorgt sie ihren Ehemann und den gesamten Haushalt, trotz „Rolli“.
Im letzten Jahr hat das Ehepaar die Adoption einer kroatischen Familie mit 3 Kindern übernommen. Nebenbei ein wesentlicher Kostenaufwand aus privaten Mitteln.
Große Abwechslung fand Elke Mayer bei der Rollstuhltanzgruppe in Ludwigsburg beim TCL, und seit 7 Jahren in Herrenberg. Die Trainerin übernimmt freundlicherweise den Transport von hier nach auswärts. Tanzen mit dem „Rolli“ + „Fußgänger“ macht Elke Mayer großen Spaß, welchen sie noch lange beibehalten will.
Im Pflegeheim möchte sie sich der Sterbebegleitung bei Demenz-und Alzheimerkranken widmen, bei alten und alleine gelassenen Menschen – eine bemerkenswerte, ausgleichende Aufgabe, die Elke Mayer mit Idealismus und Nächstenliebe verbindet.
Eine aus dem Pflegeheim nicht mehr wegzudenkende, stets freundliche und hilfsbereite Persönlichkeit unter den Ehrenamtlichen. Im Jahr 2002 mit der Bürgermedaille der Stadt Ludwigsburg ausgezeichnet.